Stromnetz Berlin: Mit Investitionsoffensive die Netzkapazität verdoppeln

Ein neues 110-kV-Umspannwerk am Alexanderplatz soll im Sommer 2027 in Betrieb gehen (Bildquelle: Stromnetz Berlin)

Allein im Jahr 2024 wird das Unternehmen 337 Mio. Euro (nach 278 Mio. € im Vorjahr) für Investitionen ausgeben und damit seine bereits langjährige Investitionsoffensive mit einem erneuten Allzeithoch fortsetzen. Bereits im Vorjahr hatte das landeseigene Unternehmen angekündigt, dass die zeitgleichen Veränderungen im Bereich Energie, Verkehr und Wärmeversorgung der Stadt einen massiven Ausbau des Stromverteilungsnetzes erfordern.

Angesichts dieser Last-Prognosen ging Stromnetz Berlin von einer notwendigen Verdoppelung der Netzkapazität innerhalb von zehn Jahren aus. Die aktuellen Lastentwicklungen der Kunden insbesondere von Großkunden in der Hochspannung sind weiterhin sehr dynamisch und könnten sogar noch weiter steigen. Damit geht auch ein immer stärkerer Strombezug aus dem Übertragungsnetz einher.

Bauen, bauen, bauen

Mit Zahlen machte Stromnetz Berlin-Geschäftsführer Dr. Erik Landeck die Mammutaufgabe für das Unternehmen in den nächsten Jahren deutlich: "Wir werden bauen, bauen, bauen. Nach jetziger Planung bedeutet das die Errichtung und Erneuerung von 13 Netzknoten und 29 Umspannwerken, den Neubau von etwa 2000 Netz- und Kundenstationen sowie die Verlegung von rund 6000 km Kabel. Dabei handelt es sich zum Teil um große, komplexe und zeitintensive Bauvorhaben, die für das Gelingen der Transformation jedoch unumgänglich sind." Im Rahmen der Energiewende bedeute es aber auch, dass intelligente Messsysteme, etwa 360000 neue Solaranlagen, Wärmepumpen oder steuerbare Einrichtungen wie Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden.

Neues 110-kV-Umspannwerk am Alexanderplatz

Erst vor kurzem feierte man Richtfest für ein neues 110-kV-Umspannwerk (UW) am Alexanderplatz. Es soll im Sommer 2027 in Betrieb gehen und dann rund 12000 Haushalte sowie 2000 Gewerbekunden versorgen. Das Gebäude entsteht in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz als Sonderbauform in sogenannter Terrassenoptik. Das Werk wird mit 63 MW Leistung einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung in Berlin-Mitte leisten. Die dafür notwendigen Transformatoren sollen im Frühjahr 2026 ins Umspannwerk kommen.

np-Redaktion

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