Die All Electric Society in einem großen Park erleben: Der All Electric Society Park am Unternehmensstandort Blomberg (Quelle: Phoenix Contact)
Damit das Konzept der All Electric Society erfolgreich realisiert werden kann, bedarf es einer umfassenden Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung sämtlicher Sektoren der Wirtschaft und Infrastruktur. Nur wenn alle relevanten Daten ständig in aktueller Form vorliegen, lassen sich die Energieflüsse automatisch bedarfsgerecht steuern, sodass jeder Verbraucher die von ihm benötigte Energie erhält.
Wie ein solches Szenario umgesetzt werden kann, verdeutlicht der auf dem Unternehmensgelände von Phoenix Contact befindliche All Electric Society Park. Auf einer Fläche von mehr als 7800 m2 sind verschiedene Applikationen installiert, die den Weg von der Gewinnung regenerativer Energie über deren Wandlung und Speicherung bis zur Verteilung an und Nutzung durch die einzelnen Verbraucher darstellen. Der regenerative Strom wird durch Sonne und Wind erzeugt. Moderne Batterie- und Wasserstoffsynthese-Systeme erlauben die Speicherung der Energie, um sie später nutzen zu können.
Die effiziente Energieverwendung erleben die Parkbesucher konkret und anfassbar an den Ladesäulen für Elektroautos, den Produktionsanlagen und der Verkehrsinfrastruktur. Die unterschiedlichen Themen werden in großen, transparenten Würfeln – den Glas-Cubes – aufbereitet, die interaktiv gestaltet und selbsterklärend sind. Aufgrund der intelligenten Vernetzung sämtlicher Sektoren ist jederzeit bekannt, wie viel Energie bereitsteht und wo sie gerade angefordert wird.
Solarmodule auf Trackern und Dächern, an der Fassade und auf den Gehwegen
Im All Electric Society Park liefern rund 550 Solarmodule 155000 kWh grünen Strom pro Jahr. Die Photovoltaik-Anlagen verteilen sich über den gesamten Park. Durch den Einsatz von zwei Solartrackern, die im Zentrum eines Verkehrskreisels sowie im E-Mobility-Areal verbaut sind, werden die Solarmodule sogar einachsig der Sonne nachgeführt. Dazu finden die PLCnext-Steuerungstechnik sowie die Software-Bibliothek Solarworx mit entsprechenden Funktionsbausteinen Anwendung. Ist die derzeitige Windgeschwindigkeit zu hoch, sorgt die Automatisierungstechnik beispielsweise dafür, dass die Tracker aus dem Wind gefahren werden, um die PV-Module nicht zu beschädigen. Zusätzliche Solarmodule befinden sich auf dem Dach der einzelnen Cubes, dem Carport des E-Mobility-Areals sowie auf dem Dach und an der Fassade des Besucher-Pavillons. Darüber hinaus sind 26 Quadratmeter Solarpflastersteine verlegt worden, die sich in die Gehwege integrieren (Bild 1).
Ein weiterer Beitrag zur Generierung erneuerbarer Energie kommt vom Windtree, der eine installierte Leistung von 10,8 kWp aufweist. Der Baum ist zehn Meter hoch und hat einen Durchmesser von acht Metern. Eine Windgeschwindigkeit von 2,5 m/Sek reicht bereits zum Antreiben der als kleine Windturbinen fungierenden 36 vertikal drehenden Blätter aus.
Im All Electric Society Park ist zudem eine begehbare Windgondel ausgestellt. Sie zeichnet normalerweise in großer Höhe für den Betrieb der Windenergieanlage verantwortlich. Zu diesem Zweck werden in realen Anwendungen unter anderem Steuerungstechnik, I/O-Module, Sensoren, Schutzrelais, Router, Funksysteme, Überspannungsschutz, Stromversorgungen sowie Steckverbinder und Kabel aus dem umfassenden Portfolio von Phoenix Contact eingesetzt. Die Versorgung des kompletten All Electric Society Parks erfolgt somit aus regenerativ erzeugter Energie aus Sonne und Wind (Bild 2).