Symbioldbild zum Thema: Bürger wollen vernetzte Stadt für mehr Klimaschutz

(Bildquelle: Pixabay)

Weitere zentrale Ergebnisse: Die Bürger möchten in die Entwicklung der vernetzten Stadt eingebunden werden. Bei der Umsetzung vertrauen sie lokalen Akteuren am meisten. „Die Smart City muss eine Green City sein − und Menschen möchten an ihrer Gestaltung mitwirken“, fasst enercity-Chefin Dr. Susanna Zapreva das Befragungsergebnis zusammen. „Dass die Menschen bei der Umsetzung zuallererst kommunalen Energieunternehmen und der Stadtverwaltung ihr Vertrauen schenken, fassen wir als Auftrag auf.“

Die Smart City beschreibt eine Stadt, die sich mithilfe innovativer Technologien an Bedürfnisse der Einwohner anpasst − sei es in den Bereichen Verkehr, Sicherheit oder Dienstleistungen. Besonders wichtig bei der vernetzten Stadt sind die Verbesserung der Luftqualität, mehr Klimaschutz (68 %) und der Ausbau erneuerbarer Energien (65 %). Auch intelligentere Lichtsteuerung für mehr Sicherheit und eine dezentrale Energieerzeugung sind relevant.

Bei der konkreten Gestaltung der Smart City sehen die Bürger vor allem lokale Akteure in der Verantwortung. Für rund zwei Drittel der Befragten sollten sich vor allem kommunale Energieunternehmen und die lokale Stadtverwaltung um Entwicklung, Planung und Umsetzung von Smart City-Konzepten kümmern. Auch kommunale Verkehrsbetriebe sowie Bundesbehörden und Ministerien werden hierbei noch von mehr als jedem Zweiten als vertrauensvolle Instanzen angesehen. International agierende IT-Konzerne kann sich nur rund jeder Dritte als Smart-City-Umsetzer vorstellen.

Knapp zwei Drittel der Befragten möchten bei der Entwicklung der eigenen Stadt oder Gemeinde zur Smart City mit eingebunden werden − am liebsten in Form von Abstimmungen oder Bürgerentscheiden. Auch eine Einbindung durch Bürgerinitiativen oder Anhörungen und Konferenzen konnte sich knapp ein Drittel der Befragten vorstellen. „Die Entwicklung der Smart City ist ein Dreisprung: Zuhören, einbinden, umsetzen“, sagt Zapreva. Nur 15 % möchten in den Entwicklungsprozess gar nicht eingebunden werden. Vom Leben in der Smart City erhofft sich knapp die Hälfte der Befragten, Zeit einsparen zu können. Die gewonnene Zeit würden rund 60 % der Befragten mit der Familie verbringen oder Zuhause entspannen. Auch zum Freunde treffen (50 %) oder Sport treiben (40 %) würden viele die zusätzliche Freizeit nutzen.

Die Menschen stehen dem Konzept Smart City nicht vorbehaltlos gegenüber. Kritisch werden insbesondere technische Fragen und zusätzliche Kosten gesehen. So halten rund 60 % der Befragten die Aussagen „Die Technik ist an vielen Stellen noch nicht ausgereift genug“ und „Die Kosten werden am Ende vom einzelnen Bürger getragen“ für zutreffend. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Im Bundesgebiet sind die ältesten Bürger (60-69 Jahre) in dieser Hinsicht deutlich skeptischer als die jüngsten (18-29 Jahre). Mehr als jeder Zweite gibt an, dass sich seine Einstellung zur Smart City deutlich verbessern würde, wenn dem Datenschutz mehr Bedeutung zugebilligt würde.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Smart City als urbanes Zukunftskonzept noch nicht in der Breite der Bevölkerung angekommen ist. Während „Smart Home“ 91 % der Befragten ein Begriff ist, gilt es, die Menschen bei der Smart City noch stärker abzuholen (42 % Bekanntheitsgrad).

Die Studie „Vernetzte Stadt“ von enercity steht online zum Download bereit.  

Zur Studie "Vernetzte Stadt"

et-Redaktion

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