Symbolbild zum Thema - Grüner Wasserstoff Projekt North2

(Bildquelle: Pixabay)

Die Erzeugung von grünem Wasserstoff, zunächst in Eemshaven und später möglicherweise auch offshore, wird bis 2040 voraussichtlich bei rund 0,8 Mio. t pro Jahr liegen. Das vermeidet etwa 7 Mt CO2 pro Jahr. NortH2 hat die Unterstützung der Provinz Groningen und sucht Partner, um das Konsortium zu erweitern und dieses Projekt zu realisieren.

Grüner Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie erzeugt wird, ist von zentraler Bedeutung für das niederländische Klimaabkommen und den europäischen "Green Deal". Derzeit verwendet die Industrie bereits große Mengen Wasserstoff, aber sie werden hauptsächlich aus Erdgas hergestellt. Der Ersatz durch grünen Wasserstoff kann erheblich zur Dekarbonisierung der Industrie beitragen.

Zunächst sieht NortH2 den Bau komplexer Windparks in der Nordsee vor (3-4 GW im Jahr 2030), die schrittweise auf eine Kapazität von etwa 10 GW anwachsen können. Dies würde ausreichen, um den derzeitigen Stromverbrauch von rund 12,5 Mio. niederländischen Haushalten zu decken. Dafür müssen viele Windkraftanlagen installiert werden. Die ersten könnten 2027 fertig sein und vollständig für die Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden.

Darüber hinaus sieht der Plan den Bau eines großen „Elektrolyseurs“ in Eemshaven vor, der Windenergie in grünen Wasserstoff umwandeln wird. Das Konsortium erwägt auch die Möglichkeit, Elektrolyse offshore zu betreiben.

Schließlich ist ein intelligentes Verteilnetz in den Niederlanden und Nordwesteuropa erforderlich, um den grünen Wasserstoff hauptsächlich an die Industrie, später aber möglicherweise auch an die Verbraucher zu liefern. Dadurch könnten um 2040 schätzungsweise sieben Megatonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. In diesem Projekt wird die Erdgasinfrastruktur von Gasunie, die heute hauptsächlich für Erdgas und grünes Gas genutzt wird, auch für die Speicherung und den Transport von Wasserstoff genutzt.

Das Projekt soll noch in diesem Jahr mit dem Start einer Machbarkeitsstudie beginnen. Wenn das Ergebnis erfolgreich ist, hofft das Konsortium, bis 2027 den ersten Wasserstoff zu produzieren. Dies hängt unter anderem von den Genehmigungen der Regierungen, der Vergabe neuer Windparkstandorte in der Nordsee, den verfügbaren Standorten für die Wasserstoffanlage bzw. -anlagen und den endgültigen Investitionsentscheidungen der betroffenen Parteien ab. Die Realisierung hängt daher zum Teil von den Beiträgen verschiedener Industrie- und Energiepartner ab. Die Partner von NortH2 gehen davon aus, dass in den ersten Projektphasen möglicherweise verfügbare europäische und nationale Subventionen für die Dekarbonisierung von Energie erforderlich sein könnten.

Da es Schwankungen in der Erzeugung von Solar- und Windenergie gibt, ist es wichtig, sie in andere Energieträger wie Wasserstoff umzuwandeln. Mit den neuesten Technologien ist Wasserstoff relativ einfach und darüber hinaus sicher zu produzieren und kann im Gegensatz zu Elektrizität leicht gespeichert werden.

Der Norden der Niederlande ist gut positioniert, um das Zentrum des grünen Wasserstoffs in den Niederlanden und Nordwesteuropa zu werden. Die Nordsee hat ein erhebliches Potenzial für große Windenergieanlagen, und Eemshaven ist ein wichtiges Bindeglied zwischen offshore produzierter Windenergie und der Erzeugung von grünem Wasserstoff an Land. Die Erdgasinfrastruktur eignet sich für die Speicherung und den großflächigen Transport von Wasserstoff aus den nördlichen Niederlanden in die übrigen Niederlande und Nordwesteuropa.

et-Redaktion

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