Die Zahl der PV-Anlagenbetreiber mit teilweisem Eigenverbrauch steigt. Was einen Prosumenten auszeichnet erklärt das Video (Videoquelle: Youtube - PVP4Grid - Was ist PROSUMING?)

Der BSW ist Koordinator des EU-geförderten Forschungsprojekt PVP4Grid, das diese neuen Energiekonzepte seit 2017 in acht europäischen Ländern untersucht hat. „Das nun zu Ende gehende Projekt trägt dazu bei, Prosumentenmodelle im europäischen Energiesystem als feste Größe zu etablieren und mit ihrer Hilfe den EE-Anteil an der Energieversorgung weiter zu steigern“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Die Projektergebnisse würden auch nach dem offiziellen Ende des Projekts weiter ihre Wirkung entfalten. 

Der Vor-Ort-Verbrauch von Solarstrom, sei es als Einzelperson, Familie, Gewerbebetrieb oder Energiegemeinschaft, im eigenen Haus oder einer gemieteten Wohnung, gilt als einer der Megatrends des künftigen Energiesystems. „Jede vor Ort genutzte Kilowattstunde vermeidet die Erzeugung, den Transport und die dazugehörigen Verluste von zentral und oftmals noch fossil erzeugtem Strom“, sagt Körnig. „Dezentrale Erzeugung und dezentraler Verbrauch lassen sich in vielen Konstellationen realisieren. Sie sorgen dafür, dass die Energiekosten aller Beteiligten sinken und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.“ 

Das vom BSW initiierte Projekt PVP4Grid zeigt, wie Prosuming schon heute in verschiedenen europäischen Ländern funktioniert, welche Barrieren noch bestehen und wie diese überwunden werden können. Das Potenzial der bislang noch nicht für die Solarstromerzeugung genutzten Dächer ist nach übereinstimmender Einschätzung von Experten dabei gewaltig. 

Besonders hohe Eigenverbrauchsquoten lassen sich erreichen, wenn neben der Solarstromanlage ein Solarstromspeicher und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge installiert werden. Bei intelligenter Steuerung lasse sich dadurch auch ein Nutzen für das gesamte Energiesystem erzielen: Mit einem netzdienlichen Verhalten können Prosumenten zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen – indem sie Verbrauch und Erzeugung flexibel ausgleichen, die Mittagsspitzen der Solarstromproduktion glätten und Blindleistung zur Stabilisierung der Netzspannung liefern. Verteilnetzbetreiber können zudem direkt am Netzanschlusspunkt der Prosumenten für den Netzbetrieb wertvolle Informationen über die Erzeugungsanlage und lokale Netzzustandsdaten abrufen. 

et-Redaktion

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