b. Das digitale Abbilden von Geschäftsprozessen

Digitalisierung: Abb. 1 Von außen sieht man mehr!

Abb. 1 Von außen sieht man mehr! (Bildquelle: eisq)

Ablesekarten verschwinden mehr und mehr aus dem Umfeld der Verbraucher. Das digitale Erfassen von Zählerständen ist hierbei nur ein Teil des Prozesses. Gleichzeitig zeigt es, welche Kostenhebel es bewegt und wie es Abläufe beschleunigt. Das digitale Abbilden von Prozessen bewirkt, dass der manuelle Aufwand und damit die Personalkosten sinken. Gleichzeitig beschleunigt das Digitalisieren (siehe Abb. 1).

Hier winken die schnellsten Geschäftserfolge. So gut wie jeder Versorger in Deutschland bietet im Jahr 2020 den digitalen Vertragsschluss an. Unkompliziert durchlaufen Interessenten die Eingabe von Stromverbrauch, Adresse, SEPA-Lastschriftmandat. Nebenbei wählt der umworbene Kunde den Tarif. Parallel wird dies im eMail-Postfach bestätigt. Es handelt sich somit um einen Katalysator für Produktivität. Im Jahr 2013 ermittelte ein Klient unseres Unternehmens, dass sich durch die Digitalisierung beim Erfassen der Zählerstände die Prozesskosten auf ein Achtel senken ließen!

c. Das Entstehen neuer digitaler Geschäftsmodelle

Bei dem Begriff „digitale Geschäftsmodelle“ denkt die eine oder der andere an Big Business. An Konzerne wie Google, Microsoft, Amazon und Co. Der Erfolg dieser Unternehmen liegt zum Teil darin begründet, dass sie Konsumenten einen neuen Nutzen liefern. Mehrwerte, die erst durch Daten entstehen. Aus der Intelligenz im Analysieren, Interpretieren und Anwenden resultieren neue Aspekte und Dienstleistungen. Unweigerlich kommt einem das Schlagwort von der Künstlichen Intelligenz (KI) in den Kopf.

Dem „Smart Home“ sagen Experten, Zukunftsforscher und Marktakteure eine große Zukunft voraus. Auf der E-world 2020 arbeitete ein großer Teil der Messestände an Ansätzen, Energie zu managen und Mehrwerte zu schaffen. Eine viel geteilte Vision lautet wie folgt: Das Haus der Zukunft produziert Energie dank Photovoltaik, Wärmepumpe oder Blockheizkraftwerk. Smarte Managementsysteme erhitzen rechtzeitig Wasser, um genug für die morgendliche Dusche bereitzustellen und kein unnötiges Wasser vorzuhalten. Das Elektroauto vor der Tür ergänzt den vom Haus produzierten Strom mit der Menge aus dem Netz, die den Weg zur Arbeit decken.

In der Zwischenzeit fährt die Heizung herunter. Das System schließt das Eigenheim ab, während die Bewohner unterwegs sind. Falls irgendetwas passiert, detektieren dies Sensoren automatisch und veranlassen Hilfe. Hier tritt digitale Transformation in einem anderen Kleid auf. Das Potenzial scheint gewaltig zu sein. Das Produkt, das die Märkte beherrscht, gilt es jedoch noch zu erfinden.

d. Das Interagieren mit digitalen Systemen

„Alexa, wie hoch ist heute meine Autarkie?“ Speichersysteme von Batterien mit der neuesten Softwaregeneration liefern auf diese Frage die Antwort. Das Steuern mit Gesten und Sprache von Tablets, Smartphones und Smartglasses gewinnt in unserem Alltag mehr Gewicht. Weiterhin gibt es noch das Feld der erweiterten Realität („Augmented Reality“). In diesen Bereichen dreht sich alles um das Interagieren mit den digitalen Systemen. Auf der E-world präsentierten Hersteller in diesem Kontext vor allem Ansätze zum Warten von Maschinen wie Windrädern. Teil von Science-Fiction-Visionen ist der freie Dialog von Menschen mit Computern. Das zählt ebenfalls zum digitalen Wandel. Somit hilft es allen Akteuren, sich darüber bewusst zu werden, worum es geht.

Learning 1: Wenn Versorger und deren Manager klar benennen, was sie konkret unter digitalem Wandel verstehen, erreichen sie eher ihr gewünschtes Ziel. Dies ist die erste Erkenntnis.

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