Beim Intraday-Handelsspiel können Händler eine vorgegebene Menge Energie kaufen oder verkaufen. Im rechten oberen Feld erscheinen die jeweiligen Angebote hierfür.

Beim Intraday-Handelsspiel können Händler eine vorgegebene Menge Energie kaufen oder verkaufen. Im rechten oberen Feld erscheinen die jeweiligen Angebote hierfür. (Bildquelle: Soptim)

Noch 20 Sekunden. Stress pur. Schnell noch verkaufen. Geschafft. Doch hat es gereicht, um Sieger des Spiels zu sein? Abgerechnet wird zum Schluss. Sechs Spieler sitzen am Messestand von Soptim auf Barhockern um einen Tisch. Am Tischende steht der Spielleiter und erinnert an die noch verbleibende Zeit. Rund um die Spieler geht das Messetreiben weiter. Doch sie starren beim Intraday-Handelsspiel ganz gebannt auf Ihre Laptopbildschirme, um das beste Angebot zu bekommen oder zum bestmöglichen Preis zu verkaufen. Auf der einen Seite sitzen die „Kraftwerkbesitzer“, die ihren Strom verkaufen möchten, auf der anderen die „Stadtwerkbesitzer“, die diesen kaufen wollen.

Grenzen beim An- und Verkauf

Ziel der Stadtwerkbesitzer ist es, insgesamt 100 kWh zu einem Preis einzukaufen, der möglichst weit unter dem Grenzerlös liegt, um so möglichst viel Gewinn zu erzielen. Die Kraftwerkbesitzer versuchen hingegen den Strom von 150 kWh zu einem möglichst hohen Preis zu verkaufen, sodass mindestens die Grenzkosten gedeckt sind. Grenzkosten und Grenzerlöse haben die Teilnehmer des Intraday-Handelsspiels zuvor von einem Soptim-Mitarbeiter als Kärtchen erhalten.

Druck, Stress und Strafen

Gespielt werden insgesamt vier Runden, damit jeder Spieler zweimal als Kraftwerkbesitzer und zweimal als Stadtwerkbesitzer seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. Dabei werden die Spielrunden immer kürzer, um den Druck auf die Intraday-Handelsspieler zu erhöhen. Die Grenzkosten und -erlöse variieren in jeder Runde. Der erste Stadtwerkbesitzer lehnt sich bereits zurück. Er hat allen nötigen Strom gekauft. Das löst bei den Verkäufern noch mehr Stress aus. Wenn sie nicht ihren kompletten Strom verkaufen können, müssen sie aufgrund des reBAP Strafen zahlen.

Zukünftige Nutzung

Selbst erfahrenen Händlern fällt es manchmal schwer, eine passenden Strategie zum Ver- und Ankauf zu finden. In Zukunft sollen gerade sie mit dem Intraday-Handelsspiel verschiedene Strategien ausprobieren können. Soptim plant, das Spiel für Schulungen, Analysen und spezialisierte Trainings einsetzen zu können. Aber auch für Team-Events und Weihnachtsfeiern wurde das Spiel zum Energiehandel bereits angefragt. Durch die Spielrunden auf der E-world konnte der Bedienkomfort noch verbessert werden.

Handelsplattform iTrade

Das Intraday-Handelsspiel entstand durch die Handelsplattform iTrade von Soptim. Hier kann Energiehandel mit Auto- oder Algo-Trading betrieben werden. Beim Auto-Trading wird auf Grundlage von Parametersätzen gehandelt, beim Algo-Trading sind die Strategien über Skripte frei definierbar und verbleiben exklusiv im Unternehmen. Die Anwendung bietet Validierungs- und Monitoring-Funktionen sowie eine Simulationsumgebung, mit der historische Börsendaten abgespielt werden können.

Der Sieger steht fest

Die Handelsbörse für Spielrunde 9 auf der E-world ist geschlossen. Keiner kann mehr kaufen oder verkaufen. Die Spannung steigt. Die Spieler hoffen auf eine gute Platzierung, die nach der Auswertung erscheint. „Ich tippe ganz stark auf Spieler 1“, prognostiziert eine Spielerin. Er ist es tatsächlich. Der Sieger mit dem meisten Gewinn ist ganz klar am Balkendiagramm auf dem Bildschirm zu erkennen. Spieler 1 hat dadurch die Möglichkeit, beim Tagesfinale gegen die Gewinner der anderen Spielrunden anzutreten. Der Spielstress geht also weiter.

Vera Latotzki-Doll

Ähnliche Beiträge