Um Flexibilitätspotenziale gut nutzen zu können, ist es wichtig, Erzeuger und Verbraucher durch digitale Kommunikation gut zu vernetzen

Um Flexibilitätspotenziale gut nutzen zu können, ist es wichtig, Erzeuger und Verbraucher durch digitale Kommunikation gut zu vernetzen (Bildquelle: pixabay - Bru-nO)

Das Projekt ist Teil des Leitmarktwettbewerbs „Virtuelles Kraftwerk“ und wurde durch die EU und das Land NRW gefördert. Im Rahmen des Projekts wurden unter anderem folgende Fragestellungen bearbeitet: Welche Flexibilitätspotenziale bieten Haushalte, Gewerbetreibende, Dienstleister, Händler und Industriebetriebe, und wie können diese künftig systematisch genutzt werden? Wie können insbesondere Prosumer in die Lage versetzt und motiviert werden, die Flexibilitäten der dezentralen Energieversorgung intelligent zur Eigenoptimierung zu nutzen?

Durch die zunehmende Integration dezentraler Energieerzeugungsanlagen im Rahmen der Energiewende treten vermehrt Netzengpässe auf Verteilnetzebene auf. Klassische virtuelle Kraftwerke aggregieren bislang lediglich die Flexibilitäten auf der Erzeugerseite. Ziel des Projektes KRaFT war es, dieses Dogma aufzubrechen und einen Gegenpol zu den volatilen erneuerbaren Erzeugern zu bilden: Auch auf der Verbraucherseite können Flexibilitäten in einem virtuellen Kraftwerk erschlossen und mittels einer Kommunikationsplattform über ökonomische Signale abrufbar gemacht werden.

„Durch den Ausbau der Sektorenkopplung und Elektromobilität wird das Potenzial dieser Flexibilitäten in Industrie, Gewerbe und Haushalten in den nächsten Jahren stetig ansteigen,“ kommentiert Jörg Ottersbach, Projektleiter bei BET. Wesentlich sei es, die Erzeuger mit den Verbrauchern möglichst schnell durch innovative Formen digitaler Kommunikation zu vernetzen.

Auf der Basis verschiedener Energiemarktszenarien mit dem Strommarktmodell EuroMod konnte gezeigt werden, dass die Nutzung dieser zusätzlichen Flexibilitäten die Integration von EE-Erzeugern erheblich verbessert und insbesondere die Windenergie von einer Lastverschiebung in die Verbrauchstäler profitiert. Auch auf knappheitsbedingte Preisspitzen ist ein positiver Effekt zu beobachten. „Die Ausnutzung von Flexibilitätspotenzialen auf Verbraucherseite kann einen wesentlichen Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende und zum Klimaschutz leisten. Außerdem trägt es zur Entlastung der Netze bei, wenn die Ungleichgewichte zwischen Erzeugung und Verbrauch abgefedert werden,“ so Ottersbach.

Auf der Abschlussveranstaltung des KRaFT-Projektes am 26.11.2019 wurden die Forschungsergebnisse vor rund 50 Teilnehmern aus Wissenschaft, Energiewirtschaft und Politik präsentiert, u. a. auch die marktreife Kommunikationsplattform, die alle Komponenten eines Demand-Response-Managements abbildet und die Prozesse der intelligenten lokalen Flexibilitätsoptimierung unterstützt.

Das Aachener Beratungsunternehmen BET Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH koordinierte das KRaFT-Projekt, in welches auch die Fachhochschule Aachen mit drei Instituten, das IT-Unternehmen SOPTIM und der Produktanbieter Smart4Energy eingebunden waren.

Die Präsentation der Abschlussveranstaltung steht zum Download bereit unter:

www.bet-energie.de

 

et-Redaktion

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