Smart-Metering-Technologie wird die alten Stromzähler ersetzen.

In vielen deutschen Haushalten hängen noch alte Stromzähler. Doch die Zukunft soll Smart-Metering-Technologien bringen (Bildquelle: pixabay - geralt)

Mittags, wenn das Essen zubereitet wird, schnellt der Stromverbrauch in Deutschland in die Höhe. Nachts hingegen ist er deutlich geringer. Das stellt ein Problem dar, was durch SMT gelöst werden soll. Auch das Problem der Energiewende soll die SMT lösen. Sonne und Wind gibt es in Deutschland selten konstant. Die Diskrepanz zwischen Stromangebot und Nachfrage gefährdet die Stabilität der Netze, was Energieversorger dazu zwingt, teure Kraftwerksreserven vorzuhalten.

Die SMT schafft Hilfe. Sie bietet die Möglichkeit, die Nachfrage an das momentane Angebot anzupassen. Dazu sind die Haushaltsgeräte mit einer Schnittstelle ausgerüstet. Über diese erhalten sie vom Zähler Informationen über die verfügbare Energiemenge. So lädt das Elektroauto zum Beispiel genau dann, wenn viel Strom vorhanden ist. Zudem geben die Zähler einen detaillierteren Einblick in den Verbrauch. Nutzer können dadurch beispielsweise Stromfresser identifizieren.

Für Großverbraucher ist der Einbau intelligenter Zähler zwar bereits verpflichtend, aber normale Haushalte legen sich einen „Smart Meter“ bisher selten zu. Für Nutzer des Smart Meter spielt das Stromsparpotenzial dabei kaum eine Rolle, zumal der neue Zähler zunächst teurer ist als der alte Zähler. „Wir haben untersucht, welche Argumente bei dieser Entscheidung eine Rolle spielen“, erklärt Prof. Dr. Daniel Veit vom Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Augsburg. Um mögliche Faktoren zu identifizieren, interviewten die Wissenschaftler zunächst Experten in diesem Bereich, vor allem Beschäftigte von Energieversorgern. Mithilfe dieser Ergebnisse konzipierten sie ein Kausalmodell, welches sie im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage mit 930 Verbrauchern aus Deutschland validierten. Die Teilnehmenden der Befragung sollten unter anderem angeben, ob sie sich vorstellen könnten, in Zukunft zur Smart-Metering-Technologie zu wechseln und welche Faktoren hier maßgeblich wären. Außerdem sollten sie die Gründe für ihre Entscheidung nennen.

Vor allem Ökostrom-Kunden seien empfänglich für die SMT, haben die Forscher herausgefunden. „Denn diese sind aufgrund ihrer Motivationsstruktur am ehesten zum Wechsel bereit“, sagt Veit. Die SMT ermöglicht nämlich eine umweltfreundlichere Deckung des Energiebedarfs.

Neben den Chancen, die Smart-Metering-Technologien bieten, hatten die Befragten jedoch auch Bedenken bezüglich des Schutzes Ihrer Daten. Denn die SMT übermitteln die Verbrauchsdaten jedes Haushaltsgeräts an den Energieversorger – und das mit hohem Detailgrad. Daher ist die Sorge groß, dass Dritte Zugriff auf private Daten erlangen und missbrauchen. „Das ist auf jeden Fall ein Punkt, den die Energieversorger in ihren Informationskampagnen ansprechen und entkräften müssen, um die Akzeptanz zu erhöhen“, warnt Veit die Sorge ernst zu nehmen, auch wenn sie im Schnitt kein entscheidender Hinderungsgrund für einen Zählerwechsel ist.

Veit ist überzeugt: „Ohne intelligente Nachfragesteuerung funktioniert es nicht. Denn auf viele Ladevorgänge mit entsprechend hohem Kapazitätsbedarf zur selben Zeit sind die Stromnetze gar nicht ausgelegt.“ Ohne flächendeckende Nutzung der SMT wird es also in Zukunft wohl nicht gehen.

et-Redaktion

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