Hohes Bürgerinteresse in Smart City-Initiativen weltweit.

Hohes Bürgerinteresse in Smart City-Initiativen weltweit. (Bildquelle: Capgemini)

Städte erfüllen die gestiegenen Erwartungen ihrer Bewohner im digitalen Zeitalter nicht vollständig. Im Durchschnitt ist es für 40 % der Bürger eine Option, in eine digital fortschrittlichere Stadt abzuwandern. Zugleich ist ein Drittel bereit, für bestimmte Smart-City-Maßnahmen zu zahlen. Zu diesen Ergebnissen kommt die globale Studie „Street Smart: Putting the Citizen at the Center of Smart City Initiatives“, für die 10.000 Bürger und über 300 städtische Führungskräfte in zehn Ländern, einschließlich Deutschland, befragt wurden.

Die globale Studie verdeutlicht, dass Bürger weltweit Vorteile mit einer Smart City [1] verbinden, obwohl die Ist-Situation der Städte und die Bedürfnisse ihrer Bürger variieren: Mehr als die Hälfte der Bürger halten Smart Cities demnach für nachhaltig (58 %) und meinen, dass deren städtische Leistungen ein höhere Qualität besitzen (57 %). Ein Drittel (weltweit: 36 % / Deutschland: 30 %) ist daher bereit, für Smart-City-Initiativen zu bezahlen. Auf der anderen Seite nennen Führungskräfte der städtischen Verwaltung insbesondere Fragen zur Finanzierung und Datennutzung als gravierende Hemmnisse bei der Einführung neuer digitaler Leistungen. Nur jeder zehnte von ihnen attestiert seiner Stadt ein fortgeschrittenes Stadium bei der Umsetzung umfassender Smart-City-Konzepte. Knapp ein Viertel (22 %) weltweit hat überhaupt erst mit der Einführung von Smart-City-Maßnahmen begonnen.

Für die Studie „Street Smart: Putting the Citizen at the Center of Smart City Initiatives“ befragte Capgemini in zehn Ländern über 10.000 Bürger und mehr als 300 städtische Führungskräfte aus 58 Städten, darunter Berlin, Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München. Als Einsatzfelder für Smart-City-Maßnahmen wurden die Bereiche Transport & Mobilität, Healthcare, Öffentliche Sicherheit, Wasser- und Stromversorgung, Bürgerservices, Abfallmanagement und nachhaltige Entwicklung untersucht. Der Bedarf an intelligenten Maßnahmen spiegelt sich im Interesse der Bürger und der Einschätzung wider, dass die Anzahl an Megastädten mit über 10 Mio. Einwohnern bis 2030 von 33 auf 43 steigt und zwei Drittel der Weltbevölkerung im Jahr 2050 in einer Stadt leben werden [2].

Bedürfnisse deutscher Stadtbewohner weichen von Präferenzen der Verwaltung ab

Durch Smart-City-Initiativen können Städte typischen Problemfeldern wie der Umweltverschmutzung, der Verkehrssituation oder mangelnder Nachhaltigkeit begegnen. Auf Seiten der Bürger werden Smart-City-Maßnahmen ebenfalls zunehmend befürwortet und 36 % (Deutschland: 30 %) sind sogar bereit, für smarte Angebote zu zahlen. Insbesondere junge Generationen der Millenials (44 %) und der Generation Z (41 %) sowie Personen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 68.000 € (43 %) würden für smarte Leistungen bezahlen.

In Deutschland würden die Bürger von Frankfurt und Hamburg am häufigsten für intelligente Lösungen zur Wasserversorgung zahlen. In Berlin, München, Düsseldorf, Köln und Darmstadt stehen Verbesserungen im Bereich Mobilität und Transport an erster Stelle. In vier der genannten Städte sehen die Bürger zugleich im Segment Mobilität den größten Handlungsbedarf, während in Düsseldorf, Frankfurt und Berlin die öffentliche Sicherheit im Vordergrund steht. Aus Sicht der städtischen Führungskräfte in Deutschland sollten hingegen insbesondere Initiativen in den Bereichen Healthcare und Bürgerservices vorangetrieben werden.

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