Symbolbild zur Umfrage: Digitalisierungsschub in der deutschen Wirtschaft durch Corona

Wie eine Entscheiderumfrage zeigt, führt Corona zu einem Digitalisierungsschub bei Prozessen und in der Kundenkommunikation in verschiedenen Branchen. (Bild: Pixabay)

In der vom 8. April bis 10. Mai 2020 durchgeführten Befragung gibt mehr als jeder Fünfte (rund 21 %) der rund 1.400 Befragten aus der Wohnungs-, Energie- und Startup-Wirtschaft zu Protokoll, dass sein eigenes Unternehmen nicht ausreichend darauf vorbereitet war, interne Prozesse digital durchzuführen. Fast die Hälfte der Teilnehmer (rund 48 %) sagt zudem, dass die digitale Transformation in ihrem Unternehmen in der Corona-Krise wichtiger geworden ist.

Die Zukunft der Kommunikation ist digital

Wie stark die Krise die digitale Transformation in den drei Branchen befeuert, zeigt sich am Beispiel der Kommunikation: Rund 61 % der Befragten gehen davon aus, dass – bedingt durch die Erfahrungen während des weitgehenden deutschlandweiten Lockdowns – in Zukunft der Austausch mit Kunden vermehrt digital stattfinden wird. Gut ein Viertel (rund 26 %) gibt in diesem Zusammenhang an, Maßnahmen zur digitalen Kundenkommunikation (zum Beispiel Webinare) einführen oder ausbauen zu wollen.

Auch auf unternehmensinterne Arbeitsweisen dürfte sich die neue Art der Zusammenarbeit auswirken: Mehr als ein Drittel der Befragten (rund 34 %) plant, in ihrer Firma digitale Meetings und die Zusammenarbeit mittels digitaler Tools einzuführen oder auszubauen.

Prozesse: Digital, automatisiert – und über Branchengrenzen hinweg

Auch auf das Thema Prozesseffizienz wirft die Corona-Krise ein Schlaglicht. Die Umfrageergebnisse weisen insbesondere bei der Zusammenarbeit über die eigenen Unternehmens- und Branchengrenzen auf Verbesserungspotenzial hin: Rund 64 % der Befragten wünschen sich, dass branchenübergreifende Prozesse in Zukunft vermehrt digital ablaufen.

Doch auch bei unternehmensinternen Prozessen sehen viele Teilnehmer noch Luft nach oben: Rund 36 % berichten, dass in ihrem Unternehmen geplant ist, die Digitalisierung von Prozessen voranzubringen. Und gut 23 % gehen davon aus, dass ihr Unternehmen die Automatisierung von Arbeitsschritten in ihrer Firma plant.

Blick in die Branchen offenbart Digitalisierungsgefälle

Ein Blick in die einzelnen Branchen weist auf deutliche Unterschiede hinsichtlich des Digitalisierungsgrads hin: Viele Entscheider aus der Wohnungswirtschaft (rund 67 %) und Start-up-Branche (rund 63 %) gaben an, dass ihr Unternehmen gut darauf vorbereitet war, wichtige Prozesse in der Corona-Pandemie digital durchzuführen. Anders in der Energiewirtschaft: Dort bestätigt nur die Hälfte (rund 52 %) der befragten Entscheider – und damit rund 10 % weniger – eine ausreichende Prozessdigitalisierung in der Corona-Pandemie.

Umgekehrt geben in der Energiewirtschaft mit rund 63 % die weitaus meisten Entscheider an, dass die digitale Transformation durch Corona in ihrem Unternehmen einen zusätzlichen Schub bekommen hat. In der Wohnungswirtschaft und Startup-Branche bestätigen das mit rund 45 und rund 42 % ca. 20 % Befragte weniger.

Meetings, Zusammenarbeit und Prozesse werden digitaler

Wie werden die Unternehmen ihre Erfahrungen aus der Corona-Pandemie in Maßnahmen übersetzen? Die Entscheider der Energiewirtschaft sehen besonders dringenden Bedarf bei der Umsetzung von digitalen Meetings und digitaler Zusammenarbeit: Rund 46 % wollen in ihrem Unternehmen entsprechende Maßnahmen vorantreiben. Zum Vergleich: In der Startup-Branche planen rund 37 % und in der Wohnungswirtschaft nur rund 32 % der Entscheider, die digitale Kooperation weiter auszubauen.

Auch die Digitalisierung von Arbeitsabläufen steht bei vielen Firmen auf dem Programm: Mehr als ein Drittel der Entscheider (rund 35 %) in Startups will die Prozessdigitalisierung im eigenen Betrieb weiter forcieren, genauso rund ein Drittel der Befragten der Wohnungswirtschaft (rund 32 %) und Energiewirtschaft (rund 30 %).

et-Redaktion

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