Wasserstoffspeicherung: Aus Salzgesteine lassen sich relativ einfach große und stabile Kavernen bauen, wie z.B. in der Salzmine Salina Slănic in Rumänien

Aus Salzgesteine lassen sich relativ einfach große und stabile Kavernen bauen, wie z.B. in der Salzmine Salina Slănic in Rumänien (Bildquelle: Dan Tamas/Janos Urai)

Um Schwankungen in der Stromerzeugung auszugleichen und den Energieaustausch zwischen Wirtschaftssektoren zu ermöglichen, kann der Energieträger Wasserstoff in einem zukünftigen Energiesystem eine entscheidende Rolle spielen.

Um diesen dann auch über Monate und in großen Mengen zu speichern, gelten unterirdische Salzkavernen als die vielversprechendste Speicheroption. Wie groß ihr Speicherpotenzial in Europa ist, hat ein Team von RWTH Aachen, Forschungszentrum Jülich und Fraunhofer IEG in einer Studie im Fachmagazin „International Journal of Hydrogen Energy“ beleuchtet.

„Salzkavernen sind aufgrund der geringen Investitionskosten, der guten Abdichtung und des geringen Schutzgasbedarfs die vielversprechendste Option für große Speicher“, unterstreicht Peter Kukla, Leiter der Abteilung „Georesources“ am Fraunhofer IEG und Professor für Geologie an der RWTH Aachen, die Vorteile der Untergrundspeicher.

In der Studie werden die Speicherkapazitäten der einzelnen Kavernen auf der Grundlage der standortspezifischen geologischen Daten und thermodynamischen Randbedingungen geschätzt.

Das gesamte Energiespeicherpotenzial in Form von Wasserstoff in Salzkavernen an Land als auch auf See schätzt das interdisziplinäre Team auf 84,8 Petawattstunden, wobei 23,2 Petawattstunden an Land liegen und 61,6 Petawattstunden – also mehr als zwei Drittel – auf See.

Auf Deutschland entfallen zusammen 35,7 Petawattstunden, davon 9,4 Petawattstunden an Land, zumeist in Norddeutschland. Im Vergleich dazu liegt das Potenzial für Pump-Wasserspeicherkraftwerke in Europa bei etwa 0,123 Petawattstunden. In Deutschland lag der Primärenergieverbrauch im Jahr 2018 bei rund 3,64 PWh.

Um das wirtschaftliche Potenzial der Salzspeicher abzuschätzen, bedarf es einer weiterführenden Energiesystemanalyse, die ökonomische und ökologische Aspekte sowie Energieprofile und Standorte mit hoher Energie-Nachfrage, mit hohem Energie-Angebot und hoher Speicherkapazität korreliert.

Weitere Informationen: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0360319919347299

et-Redaktion

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