IEA-Szenario Sustainable Development

Abb. 2 Verschiedene Szenarien im Vergleich - globale CO2-Emissionen 2000 bis 2040

Die Stromerzeugung aus Erdgas nimmt fast im Gleichschritt mit der gesamten globalen Stromnachfrage zu. Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung geht damit nur leicht von 23 % im Jahr 2017 auf 22 % im Jahr 2040 zurück.

Der Anteil der Kohle an der globalen Stromerzeugung sinkt zwar von 38 % im Jahr 2017 auf 26 % im Jahr 2040, da gleichzeitig der Stromverbrauch deutlich ansteigt (+ 57 %) ist der Kohleeinsatz zur Stromerzeugung 2040 höher als 2017. Zuwächse in der Kohlenutzung werden praktisch nur noch in Indien und in anderen ostasiatischen Ländern erwartet. In China hat der Kohleverbrauch nach Einschätzung der IEA den Peak erreicht. Bis 2040 wird mit einem leichten Rückgang gerechnet.

Das bedeutet, dass der Kohleverbrauch zur Stromerzeugung in China in den kommenden 20 Jahren im Wesentlichen konstant bleibt. Der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung des Landes geht von 67 % im Jahr 2017 auf 40 % im Jahr 2040 zurück. Dagegen erhöht sich insbesondere der Anteil der erneuerbaren Energien und daneben auch von Kernenergie und von Erdgas.

Die globalen energiebedingten CO2-Emissionen nehmen bis 2040 (Abb. 2) noch um 10 % im Vergleich zu 2017 zu. Zwar flacht sich damit der Emissionsanstieg im Vergleich zur Vergangenheit deutlich ab. Allerdings würde mit einer solchen Entwicklung das Ziel, den Temperatur-anstieg auf unter 2 Grad zu begrenzen, deutlich verfehlt.

In dem IEA-Szenario Sustainable Development, das erstmals in den World Energy Outlook 2017 Eingang gefunden hatte, wird aufgezeigt, wie die CO2-Emissionen verlaufen müssten, um sie in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu bringen – Rückgang um 46 % bis 2040 im Vergleich zu 2017. Das Sustainable Development Szenario setzt – neben einem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien – auf größere Erfolge bei der Steigerung der Energieeffizienz, auf einen forcierten Ausbau der Kernenergie (Verdoppelung der globalen Stromerzeugung aus diesem Energieträger bis 2040 im Vergleich zu 2017) und auf politische Unterstützung für CO2-Abscheidung und Nutzung/Speicherung (CCUS) als Teil der Lösung zum Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens.

Insgesamt steht die globale Stromerzeugung vor gravierenden Veränderungen: Neue Ausrichtungen in der Energie- und Klimapolitik zahlreicher Staaten sorgen für einen kräftigen Anstieg von Erdgas und den Erneuerbaren in der Stromerzeugung. Kohle wird am Anstieg des Stromverbrauchs kaum noch partizipieren, aber weiterhin einen wichtigen Sockel für die Preis- und Versorgungssicherheit bereitstellen.

Beitrag als PDF downloaden


Aktuelle Zukunftsfragen Archiv Zukunftsfragen

„et“-Redaktion
2 / 2

Ähnliche Beiträge