Abwärme aus der industriellen Textilproduktion der Gerhard-Rösch-Gruppe nutzen die Stadtwerke Tübingen für die Fernwärmeversorgung

Interessante technische Einblicke bot die Heizzentrale der Gerhard-Rösch-Gruppe im Rahmen der Inbetriebnahme des gemeinsamen Abwärme-Projekts des Unternehmens und der Stadtwerken Tübingen (Quelle: Stadtwerke Tübingen)

Dabei handelt es sich um Leuchtturmprojekte, die besondere Leistungen für die Energiewende erbringen. Das Umweltministerium Baden-Württemberg zeichnet regelmäßig beispielhafte Projekte aus und portraitiert diese auf seiner Internetseite. Eine Plakette signalisiert an den jeweiligen Standorten: „Hier wird die Energiewende gelebt“ – ab sofort auch auf dem Firmengelände der Gerhard-Rösch-Gruppe in Tübingen.

Dort entsteht bei der energieaufwändigen Textilproduktion eine große Menge Abwärme. Seit 2017 betreibt das Unternehmen eine Nachbehandlungsanlage für belastete Abluft, die beim Ausrüsten der Textilien in den Spannrahmen entsteht. Mit der Investition in den Bau der Anlage wurden neue Umweltauflagen erfüllt. Dabei führt ein Absaugmechanismus die heiße Abluft zur Nachbehandlung einer Regenerativen Thermischen Oxidations-(RTO-)Anlage zu. Für die Nachbehandlung muss Erdgas zugeführt werden. Bei der Auskühlung des heißen Abgasstroms in der RTO nimmt Heizwasser aus dem Rücklauf der Stadtwerke Wärme auf, wird erhitzt in das Wärmenetz rückgeführt und damit zur Fernwärmeversorgung genutzt.

Die verfügbare überschüssige Warmluftmenge entspricht rund 20 Prozent des Jahreswärmeverbrauchs in den Fernwärmenetzen Südstadt und Uhlandschiene. Bei guter Produktionsauslastung können die Stadtwerke Tübingen jährlich bis zu 5900 MWh für ihr Fernwärmenetz nutzen. Rund 3 Mio. Euro haben die Stadtwerke Tübingen für die Baumaßnahmen investiert. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat für die Realisierung des Projekts Fördermittel von über 700.000 Euro bereitgestellt.

EHP-Redaktion

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