Der Austausch von Fachwissen innerhalb der Fernwärmebranche ist Mirjam Morgenthum wichtig

Mirjam Morgenthum referiert auf den Fachtagen Fernwärme, weil sie der Ansicht ist, dass der Austausch von Fachwissen die gesamte Fernwärmebranche voranbringt (Quelle: Netze Duisburg GmbH)

EHP: Sie sind Referentin im Seminar „Wärmewende und Wärmenetze“ im Rahmen der Fachtage Fernwärme am 18. März, bleiben aber auch am 19. März noch in Kassel. Wozu nutzen Sie den zweiten Tag?

Morgenthum: Ich werde mir die Ausstellung anschauen und die Kontakte, die ich habe, vertiefen. Ich möchte aber auch mein Netzwerk weiter ausbauen.

EHP: Wie viele weitere Kollegen der Netze Duisburg werden an den Fachtagen Fernwärme teilnehmen und warum?

Morgenthum: Es fahren noch zehn Kollegen mit, die auch an verschiedenen Seminaren teilnehmen. Mir ist es wichtig, dass die Kollegen die fachlichen Informationen zu ihren Themen aus erster Hand mitnehmen und nicht nur aus schriftlichem Unterrichtsmaterial oder vom Hörensagen. Dadurch können wir viele Themen besetzen. Der Kollege für Arbeitssicherheit beispielsweise ist nicht direkt bei uns angestellt, sondern im Konzern, ist aber für uns zuständig. Er hat dort die Möglichkeit, sich die fachspezifischen Fernwärmekenntnisse hinsichtlich der Arbeitssicherheit anzueignen. Und die anderen Kollegen nehmen an Seminaren zu ihren speziellen Themengebieten teil, um dort die Neuigkeiten abzuschöpfen.

EHP: Werden die Kollegen so wie Sie die begleitente Fachausstellung mit rd. 50 Ausstellern besuchen?

Morgenthum: Ein Teil der Kollegen wird nur an einem Tag an Seminaren teilnehmen, der Großteil wird aber auch die Fachausstellung besuchen. Die Kollegen kennen unsere Zulieferer und Dienstleister und können dort die Kontakte vertiefen.

EHP: Sind nur die bereits bekannten Unternehmen von Interesse?

Morgenthum: Nein, die Ausstellung gibt uns die Möglichkeit, einen Überblick zu erhalten: Wer ist in unserer „kleinen“ Branche am Markt? Wer ist neu dazugekommen? Welche Neuigkeiten gibt es bei den einzelnen Unternehmen?

EHP: Ist eine Ausstellung überhaupt von Interesse?

Morgenthum: Ich finde eine Ausstellung sehr wichtig, weil die einzelnen Unternehmen immer wieder Neuigkeiten haben und ihre Produkte bzw. Angebote weiterentwickeln. Ich bin vor allem sehr gespannt, was die Aussteller zum Thema Digitalisierung anzubieten haben.

EHP: Im Ausstellungsbereich finden nicht nur Mittagessen und Kaffeepausen statt, sondern am Abend des 18. März auch der Branchentreff. Warum nehmen Sie daran teil?

Morgenthum: Um dort in lockerer Atmosphäre das Netzwerken weiterzuführen, Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen. Ich möchte auch andere Referenten treffen, die ich nicht hören kann, weil ich selbst in einem Seminar bin. Ich habe mir das vielfältige Programm angeschaut und würde gerne die Gelegenheit nutzen, den einen oder anderen Referenten zu seinem speziellen Thema zu befragen.

EHP: Sie selbst referieren über die „Ergebnisse der Zustandsbewertung als Grundlage einer Instandhaltungsstrategie“. Warum sind Sie Referentin? 

Morgenthum: Ich möchte andere Fernwärmeversorger dazu bringen, sich uns anzuschließen. Wir haben uns überlegt, wie wir bei der Zustandsbewertung unseres Netzes vorgehen, das seit über 40 Jahren besteht. Es stellt sich die Frage, wie lange wir uns noch darauf verlassen können. Es einfach weiterlaufen zu lassen und bis zu den ersten Ausfällen zu warten, ist meines Erachtens zu mutig, weil dann in der Regel vieles auf einmal ausfällt, da es gleichzeitig eingebaut wurde. Gemeinsam mit dem AGFW gehen wir jetzt auf Spurensuche mit einer etwas anderen Herangehensweise als bisher. Wenn weitere Fernwärmeversorger mitmachen und bewusst Rohrteile ausbauen, bekommen wir ein flächendeckendes Ergebnis, auf das wir uns alle gemeinsam als Branche stützen können.

EHP: Die Vorbereitung der Präsentation kostet Zeit. Wieso nehmen Sie sich diese? 

Morgenthum: Zunächst einmal ist mein Arbeitgeber bereit, mir diese Zeit zu geben. Das ist heutzutage nicht selbstverständlich und ich schätze das sehr. Zudem mache ich das ja nicht alleine, sondern ich werde von meinen Kollegen und Mitarbeitern unterstützt, die mir sehr gut zuarbeiten. Und dann ist das Projekt selbst einfach wichtig. Für mich ist es wichtig, dass wir beruhigt in die Zukunft schauen und die Versorgungssicherheit gewährleisten können. Das gilt zum einen für uns als Netze Duisburg, zum anderen aber für die Fernwärmebranche. Wenn jeder bereit ist, seinen Teil dazuzugeben und von seinem Fachwissen und Kenntnissen abzugeben, bringt das die gesamte Branche weiter. Und das ist mein kleiner Beitrag dazu.

EHP: Vielen Dank für das Gespräch, Frau Morgenthum.

Silke Laufkötter

Ähnliche Beiträge