Direkte Leitstellenkopplung per IEC-Protokoll

Bild 4. Einstellmöglichkeiten für Warnungen und Alarme in der Parametriersoftware setIT

Bild 4. Einstellmöglichkeiten für Warnungen und Alarme in der Parametriersoftware setIT (Bildquelle: SAE IT-systems GmbH & Co. KG)

Bild 5. SAE-Anbindungskonzept an Fernwärme-Betriebsführung und Netzleitstelle

Bild 5. SAE-Anbindungskonzept an Fernwärme-Betriebsführung und Netzleitstelle (Bildquelle: SAE IT-systems GmbH & Co. KG)

Neben den gestiegenen Sicherheitsanforderungen wird immer häufiger auch eine durchgängige und direkte Bereitstellung der Informationen an zentrale (Netz)leitstellen gewünscht. Wesentlicher Treiber ist auch hier die IT-Sicherheit, die durch die Vereinheitlichung und Standardisierung der Kommunikationsstrukturen besser sichergestellt werden kann. In der Leitstelle werden die erhaltenen Messwerte und Meldungen bedienergerecht aufbereitet und visualisiert (Bild 5). In der Gegenrichtung können Steuer- und Stellbefehle ins Netz ausgegeben werden. Die Kommunikation geschieht hierbei mit normierten Protokollen wie IEC 60870-5-101, IEC 60870-5-104 oder Modbus RTU bzw. Modbus TCP.

Typische Praxisanforderungen und Herausforderungen in Fernwärmenetzen

Selbstverständlich ist mit SAE nicht nur die Bereitstellung der Daten an Netzleitstellen möglich. Das System bietet durch seine hohe Flexibilität diverse Optionen, um eine leitstellenunabhängige Betriebsführung nach individuellen Vorstellungen zu visualisieren.
Generell gibt es bei der Ausgestaltung der Visualisierungen keine Einschränkungen. Egal ob eine kartenbasierte Darstellung des Fernwärmenetzes oder eine Kacheloptik mit Verzweigung in tiefere Hierarchieebenen bevorzugt wird, mit dem System von SAE lassen sich die Anforderungen komfortabel umsetzen. Bei Bedarf übernimmt SAE die komplette Erstellung der Visualisierung nach den Vorgaben des Kunden. Dieser erhält ein vollständiges, betriebsbereites System.

Schleifenauftrennung: Aus der Ferne und sogar automatisch?

Der Servicemode ermöglicht die Schleifenauftrennung aus der Ferne (Leitstelle/Arbeitsplatz Betriebsführung) und direkt an der ISO-1-Baugruppe vor Ort. So kann im Bedarfsfall, z. B. für Erweiterungsarbeiten, auf die manuelle physikalische Trennung und den späteren Wiederanschluss verzichtet werden. Wird die Messtechnik vor Beginn von Schweißarbeiten nicht vom Netz getrennt, kann dies zu erheblichen Schäden an Messgeräten führen. Der Servicemode der ISO-1 kann so parametriert werden, dass sich das sensible Messwerk der Baugruppe in solchen Fällen automatisch schützt, indem es sich vollständig vom Rohrsystem trennt.

Ortung in Theorie und Praxis

Die automatische Ortungsfunktion von stationären Überwachungseinheiten macht diese aufwendiger und teurer, bietet in der Praxis aber nicht zwingend Vorteile. Je nach Messverfahren können beispielsweise Mehrfachfehler nicht erkannt werden und zur Verfälschung der Ortswerte führen. Da diese Ortswerte zusätzlich mit den Rohrnetzplänen „interpretiert“ werden müssen, bedarf es einer Netzdokumentation auf aktuellstem Stand, was im Tagesgeschäft nicht immer sichergestellt werden kann. Daher wird i. d. R. vor dem Freilegen des Fernwärmerohrs der exakte Ort einer Leckage an den jeweiligen Rohrabschnitten durch die sukzessive Verkleinerung der Schleife eingemessen. Aus diesem Grund verzichtet SAE bewusst auf die kostspielige Ortungsfunktion und konzentriert sich auf die Messung und Meldung von Leckagen und deren kontinuierliche Übertragung.

Positives Feedback aus dem Markt

Aus zahlreichen Teststellungen und ersten Pilotprojekten erhält SAE durchweg ein sehr positives Feedback. Die hohe Messgenauigkeit, das durchgängige Konzept zur Leitstellenankopplung und der hohe Grad an IT-Sicherheit kommen bei den Kunden gut an.

Wer ist SAE IT-systems?

Als Hersteller leistungsstarker Fernwirk- und Stationsleittechnik blickt SAE IT-systems auf mehr als 45 Jahre an Erfahrung in den Einsatzbereichen Strom, Wasser, Gas und Infrastruktur zurück. Zu den Kunden zählen neben Energieversorgungsunternehmen und
Stadtwerken auch namhafte Industriekonzerne und große Anlagenbauunternehmen; überall wo räumlich verteilte bzw. entfernte Objekte einer intensiven Überwachung bedürfen und im Zweifel auch gesteuert werden müssen, finden die Produkte Anwendung.
Mit 85 Mitarbeitern am Standort Köln bietet das Unternehmen neben anforderungsorientierten Hard- und Softwareprodukten auch alle wichtigen Dienstleistungen von der Projektplanung bis zur Inbetriebnahme der Anlage an. Erklärtes Ziel ist dabei die Bereitstellung ganzheitlicher Lösungen für die Aufgabenstellung der Kunden: „Denken in Lösungen“. Seit Juni 2019 ist SAE IT-systems offiziell förderndes Mitglied des AGFW.

Julian Stochmel (julian.stochmel@sae-it.de)
3 / 3

Ähnliche Beiträge