Bild 1. Der neue Universalzähler Ultraheat T450 von Landis+Gyr lässt sich vom klassischen Metering bis zum Submetering einsetzen

Bild 1. Der neue Universalzähler Ultraheat T450 von Landis+Gyr lässt sich vom klassischen Metering bis zum Submetering einsetzen (Bildquelle: Landis+Gyr)

Mit den in der EED verankerten Anforderungen an die Transparenz von Verbrauchsinformationen und Abrechnung steigen die technischen Herausforderungen für Versorger wie auch Abrechnungsdienste. Dies betrifft nicht nur die Fernauslesbarkeit, die bei Inkrafttreten der EED bei neu installierten Geräten Pflicht ist. Generell wird die Vielfalt der Spezifikationen, die zu erfüllen sind, größer. Die gesamte Messinfrastruktur muss in Zukunft immer mehr Aufgaben flexibel, sicher und zuverlässig abdecken. Hinzu kommen diverse, sich mit nochmals höherer Geschwindigkeit entwickelnde Kommunikationstechnologien. Der Einsatz spezialisierter Zähler für jede einzelne Messaufgabe würde zu einer unbeherrschbaren Varianten- und Lieferantenvielfalt für den Betreiber führen. Damit würde das Management des Zählerparks von der Installation bis zur Auslesung und Wartung verkompliziert, verlangsamt und verteuert. Deutlich effizienter und einfacher ist der Einsatz eines Universalzählers, der ein breites Aufgabenspektrum abdeckt und eine schlanke Zählerlogistik gewährleistet.

Variantenvielfalt reduzieren

Mit dem neuen Universalzähler Ultraheat T450 (Bild 1) geht Landis+Gyr diesen neuen Weg. Der Zähler ist der Generalist im Portfolio und deckt das neue Cross-Segment vom klassischen Metering bis zum Submetering ab. Damit wird er zwischen dem T330-Kompaktzähler für die Verteilmessung und dem High-End- Fernwärmezähler T550 positioniert. Gerade dieser T550 zeigt, wie weit die Variantenvielfalt reichen kann. Mit Spezifikationen für 48 Länder und neun möglichen Kommunikationsarten (zum Teil sogar kombinierbar) kommt der T550 auf über 13 000 Liefervarianten. Ein Extrembeispiel aus Herstellersicht, das aber zeigt, wie komplex sich die Technologie entwickeln kann – und wie sehr ein universell einsetzbarer Zähler alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten entlasten kann und der Forderung nach Kosteneffizienz und technischer Machbarkeit entgegenkommt. Verschleißfreie Ultraschall-Wärmezähler sind in der Verbrauchserfassung die erste Wahl mit hoher Messgenauigkeit und -beständigkeit bei langer Lebensdauer. Der T450 wurde als Ultraschall-Wärme- und Kältezähler für die Nahversorgung, Fernwärme und den Wohnbereich entwickelt. Er ist sowohl in der Haustechnik als auch in der Fernwärme einsetzbar und deckt einen großen Temperaturbereich von 5 bis 130 °C ab. Durch seine modulare Bauweise kann er auch an die zukünftigen Anforderungen und Entwicklungen flexibel adaptiert werden. Damit können Nutzer bei deutlich weniger Lagervarianten die Vorgaben der EED auf Basis eines universellen Geräts uneingeschränkt erfüllen. Da nur ein einziger Gerätetyp verbaut werden muss, der vor Ort mit einfachen Handgriffen den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden kann, reduziert sich auch der Montageaufwand erheblich. Zudem ist der Zähler einfach zu bedienen.

Die Ziele der EED erreichen

Mit der EED zielt die EU stark darauf, den Energieverbrauch durch verantwortungsbewusstes individuelles Verbrauchsverhalten zu reduzieren. Unterjährige Verbrauchsinformationen sollen den Endnutzer in die Lage versetzen, seinen Energiekonsum regelmäßig zu überprüfen und zu optimieren. Anfang 2027 sollen alle Liegenschaften mindestens monatlich fernausgelesen werden. Um dies zu ermöglichen, liefert der T450 aktuelle Daten über den Zustand, die Effizienz und den individuellen Verbrauch. Auf dieser Basis lassen sich Verhalten und Technik analysieren und Rückschlüsse auf Verbesserungspotenziale beim Verbrauch oder Probleme in der Anlage ziehen. Endkunden können anhand von Werten wie Minima, Maxima oder von Durchschnittswerten besser einschätzen, ob ihr Verbrauch relativ hoch oder niedrig ist. Mit dieser Benchmark hat jeder Mieter alle notwendigen Informationen und die richtige Motivation für eine Optimierung seines Energieverbrauchs – und seiner Heizkostenabrechnung.

Flexibel mit der technologischen Entwicklung mithalten

Energieeffizienz ist ein langfristiges Thema und diese Langfristigkeit sollte sich auch in einer zukunftssicheren Smart-Metering-Infrastruktur spiegeln, die sich noch nach Jahren an geänderte Rahmenbedingungen, neue Kundenwünsche oder technologische Entwicklungen anpassen lässt. Das umfasst die Robustheit der Komponenten, ein batterieschonendes Energiekonzept, vor allem aber die Möglichkeit, über Updates der Firmware und Modultausch auf lange Sicht auf dem Stand der Technik zu bleiben. Der T450 hat tauschbare Temperaturfühler, wechselbare Spannungsversorgung sowie steckbare Kommunikationsmodule. Sehr große Flexibilität bietet der T450 aber aufgrund seines eichtechnischen Logbuchs. So können der Einbauort, die Energieeinheit und der Fühlertyp jederzeit – auch im laufenden Betrieb – ohne Verletzung der Eichgültigkeit geändert werden. Sogar mehrere Firmware-Updates sind möglich. Sollte der Zähler im Laufe seines Lebens nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen, bietet ein Firmware-Update im Feld die Möglichkeit, auch zukünftigen Anforderungen zu begegnen. Nachhaltig ist auch das Energiekonzept: Mit lediglich vier AA-Zellen mit geringem Lithiumgehalt wird eine Batterielebensdauer bis zu 20 Jahren erreicht.

Herausforderungen und Chancen

Die Umsetzung der EED stellt zweifellos einen organisatorischen und technologischen Kraftakt für alle Beteiligten dar. Die Verpflichtung zu Kosteneffizienz und technischer Machbarkeit jedoch weist den Weg. Mit dem passenden Zählerkonzept lassen sich die Komplexität dieser Aufgabe reduzieren und der Fokus auf die Chancen richten, die in der Energiewende und der Digitalisierung für Energieversorgungsunternehmen, Wohnungswirtschaft und Dienstleister liegen. Die Effizienz in Ablesung, Datenmanagement und Netzbetrieb steigt und neue intelligente Geschäftsmodelle werden Mehrwerte für Unternehmen und Verbraucher generieren und zum Erreichen der in der EED verankerten Ziele beitragen.

Dipl.-Ing. Thomas Adler, Product Manager Heat Metering, Landis+Gyr GmbH, Nürnberg, thomas.adler@landisgyr.com

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