Bild zum Versprechen der Dekarbonisierung der Fermwärmenetze vor 2050

Wie Fernwärme und Fernkälte dekarbonisiert werden können, diskutierte die Branche auf der Veranstaltung „Vision 2050 – Decarbonising District Energy for Cities“ in Brüssel (Quelle: Laufkötter)

Wichtigste Partner sind dabei Städte und Gemeinden, denen die Fernwärmenetze auf ihrem Weg in die Klimaneutralität helfen sollen. Denn vor allem Städte müssen Strategien entwickeln, wie sie CO2-Emissionen reduzieren können. Der Klimawandel ist zwar ein globales Problem, aber die besten Lösungen sind oftmals lokale. Da immer mehr Menschen in Städten leben, ist das der Ort, an dem gehandelt werden muss. Derzeit leben rund 75 % der Bevölkerung in Städten. Sie verursachen die meisten CO2-Emissionen und haben den größten Energieverbrauch. Wärme und Kälte machen bereits heute 50 % des Energieverbrauchs der Europäischen Union aus. Und es wird erwartet, dass trotz erheblicher Maßnahmen zur Reduzierung der Nachfrage Wärme und Kälte 2050 noch den größten Anteil der Nachfrage ausmacht. Deshalb sind effiziente Lösungen ein Muss. Und Fernwärme und -kälte können dabei helfen. 

Die derzeitigen Fernwärmenetze reichen nicht aus, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. Ein Ausbau ist ebenso notwendig wie eine Modernisierung. Fernwärmenetze der neusten Generation sind so ausgelegt, dass viele Quellen für Fernwärme genutzt werden können: Solarthermie, Geothermie, Industrieprozesse, Datencenter, Metrostationen, Abwassersysteme usw. Fernwärme eignet sich zudem ideal zur Kopplung der Sektoren. So lässt sich überschüssiger Strom aus regenerativen Energien beispielsweise durch Power-to-Heat-Anlagen in Wärme umwandeln und als diese speichern. 

Durch das Nutzen vorhandener Daten und künstlicher Intelligenz ist die neue Generation von Fernwärmenetzen viel flexibler und effizienter. Die Verbraucher erhalten damit einer grüneres, smarteres und kosteneffizienteres Energiesystem. 

Ein solches Netz, ein Fernwärmenetz, das vollständig CO2-neutral ist, verspricht die europäische Fernwärmebranche vor 2050 in ihrer Erklärung „European DHC Community Decarbonisation Pledge“. Dabei ist sich die Branche bewusst, dass Fernwärmenetze allein nicht die Welt retten werden, aber einen sehr wichtigen Beitrag dazu leisten können. 

Ort der Energiewende sind die Städte und Gemeinden. Deshalb hat Euroheat & Power eine Initiative gestartet und die Kommunen gefragt, was sie benötigen. Städte in ganz Europa haben Antworten gegeben. Über 35 europäische Städte sind Teil von Euroheat & Power‘s Kampagne „We are all connected“. Unter euroheat.org/map sind alle Teilnehmer auf einer Europakarte eingezeichnet und erläutern in kurzen Videos ihre Situation und Pläne.

Weitere Informationen über „Vision 2050 – Decarbonising District Energy For Our Cities“ gibt es in Heft 11-12/2019 der EUROHEAT&POWER. 

Silke Laufkötter

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