Für die nahezu flächendeckende  Quartierserschließung von Dresden-Nordwest wird am Elbradweg eine Trasse mit zweimal DN 500 gebaut

Für die nahezu flächendeckende Quartierserschließung von Dresden-Nordwest wird am Elbradweg eine Trasse mit zweimal DN 500 gebaut (Bildquelle: Drewag Netz)

Dresden hat eine lange Tradition in der „Städteheizung“, heute als Fernwärmeversorgung bekannt. Bereits seit 1900 wurden Teile der Innenstadt mit Fernwärme versorgt und die Vorteile einer zentralen und effizienten Wärmeversorgung genutzt. Rund 50 % aller Wohnungen werden in Dresden heute mit Fernwärme versorgt.

Bereits Anfang 2005 hatte das Umweltamt Dresden unter Leitung des damaligen Amtsleiters Dr. Christian Korndörfer begonnen, sich mit den Aufgaben des kommunalen Klimaschutzes, der kommunalen Energiewende und der Neuausrichtung der Energieversorgung der Landeshauptstadt zu beschäftigen. Die Wärme stand dabei – wie die übrigen Sektoren Strom und Verkehr – im Mittelpunkt der Betrachtung. Bereits im Januar 2011 beauftragte die Stadt die Erstellung eines integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts für Dresden (IEuKK) für den Zeitraum bis 2030 mit der strategischen Zielrichtung „Dresden auf den Weg zu höchster Energieeffizienz“ zu bringen. Die kommunalen Ziele waren

  •     die Senkung des CO2-Ausstoßes um 40 % bis 2030,
  •     die Gewährleistung einer sozial verträglichen Energieversorgung,
  •     die Einsparung von fossiler Primärenergie durch eine Erhöhung der Effizienz bei Erzeugung, Übertragung und Anwendung,
  •     die Erhöhung des Anteils erneu­erbarer Energien am End­ener­gieverbrauch bei Erhalt von Versorgungssicherheit und Netz­stabilität,
  •     die Steigerung der regionalen Wertschöpfung,
  •     die Anpassung an den Klimawandel (Überwärmung) und
  •     die zukunftsfähige Modernisierung und Ergänzung der vorhandenen Infrastruktur.

Die Umsetzung soll dafür sorgen, dass Dresden auch langfristig ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort mit einer preiswerten, sicheren und umweltverträglichen Energieversorgung ist.

Die Handlungsansätze des IEuKK der Landeshauptstadt Dresden waren dabei:

  •     Energieeinsparung durch Förderung der energetischen Sanierung außerhalb der Fernwärmegebiete,
  •     Steigerung der Effizienz bei Energieerzeugung, -übertragung und -anwendung durch Ausbau, Verdichtung und Flexibilisierung der Fernwärmesysteme und Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK),
  •     Ausbau erneuerbarer Energien im Stadtgebiet und in der Region mit Wärmepumpen, Geothermie und Biomasse,
  •     Entwicklung intelligenter Netze (Smart Grids),
  •     Erweiterung der Energiespeichermöglichkeiten und Bereitstellung aktiver/passiver Regelenergie.

Die Betrachtung aller Aspekte fand dabei im Zusammenhang und unter aktiver Gestaltung der Infrastruktur durch die Stadtentwicklungsplanung mittels Baugesetzbuch (BauGB) und integriertem Stadtentwicklungskonzept (INSEK) statt.

Gemäß IEuKK ist in allen betrachteten Szenarien der Ausbau der Fernwärmeversorgung eine wesentliche umweltpolitische Zielstellung. Der Ausbau des Fernwärmenetzes ist demzufolge auch im Konzessionsvertrag zwischen der Landeshauptstadt Dresden und der Drewag – Stadtwerke Dresden GmbH als kommunalem Versorger vereinbart. Neben Maßnahmen zur Energieeinsparung, wie Wärmedämmung und Heizungsmodernisierung, leistet die Fernwärmeversorgung einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Primärenergieeinsatzes und der CO2-Emissionen für Dresden. Dabei ist in einer Vielzahl von Gebieten eine deut­liche Verdichtung bzw. eine Neu­erschließung vorgesehenen.

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