Grundsteinlegung für die Energiezentrale auf der Peute

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan und Dr. Susanna Zapreva, Vorstandsvorsitzende von Enercity, legen den Grundstein für die Energiezentrale auf der Peute (Quelle: Enercity/ Roland Schneider)

Bereits seit Oktober 2018 fließt Wärme von Aurubis, die in einem Nebenprozess der Kupferproduktion entsteht, über eine 2,7 km lange Fernwärmeleitung von Enercity zur östlichen HafenCity. Die neue Energiezentrale an der Fernwärmetrasse zwischen Aurubis und HafenCity sichert zusammen mit der vorhandenen Energiezentrale im Oberhafen die zuverlässige Fernwärmeversorgung. Die Industriewärme unterliegt produktionsbedingt starken Schwankungen oder steht bei Instandsetzungen und ungeplanten Ausfällen zeitweise nicht zur Verfügung. Heizkessel mit einer Feuerungswärmeleistung von rund 20 MW und Pufferspeicher mit mehr als 1000 m3 Wasserinhalt gewährleisten ganzjährig die zuverlässige Versorgung der Kunden.

Investionsvolumen

Das Investionsvolumen für die Energiezentrale auf der Peute, die im Herbst 2020 fertiggestellt in Betrieb genommen werden soll, beträgt 6,7 Mio. Euro. Die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie (BUE) fördert die Errichtung der Energiezentrale aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die beim Bau anfallenden förderfähigen Ausgaben werden in Höhe von rund 40 Prozent gefördert.

„Industrielle Abwärme spielt eine wichtige Rolle in der Wärmestrategie der Stadt. Mit der östlichen HafenCity wird erstmals ein ganzer Stadtteil in Hamburg so versorgt“, erläutert Kerstan. „Der Bau von Energiezentrale und Wärmetrasse durch Enercity hat erheblich dazu beigetragen, dieses Projekt zu realisieren. Hier wurde mit dem Kupferkonzern Aurubis ein Geschäftsmodell gefunden, das sich für alle Seiten rechnet und gleichzeitig wegweisend ist für die Energiewende und den Klimaschutz in Hamburg.“

„Die Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sind ein wichtiger Grundstein für die Realisierung des Projekts Industriewärme in Hamburg“, freut sich Zapreva über die Unterstützung von der BUE. Hamburg sei ein leuchtendes Vorbild für andere Industriestädte. Enercity arbeite bundesweit an Lösungen, mehr erneuerbare Energie für Wärmeprojekte zu nutzen.

Weitere Kunden

Zukünftig werden weitere Kunden auf der Peute (Veddel) und aus Rothenburgsort mit der industriellen Abwärme versorgt. Der Verbandmaterialhersteller und Hamburger Umweltpartner Hans Hepp GmbH + Co. KG befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Energiezentrale und wird ab 2020 industrielle Abwärme beziehen. Damit ersetzt er seine alte Ölheizkesselanlage.

Anfang September startet Enercity mit der Verlängerung der Fernwärmetrasse nach Rothenburgsort, die bis Ende 2020 fertiggestellt sein soll. Die Baugenossenschaft freier Gewerkschafter eG (BGFG) ist der erste Kunde in Rothenburgsort, der Abwärme von Aurubis nutzen kann. Sie baut dort mehrere Mehrfamilienhäuser bis Ende 2026. Deren erste Neubauten versorgt Enercity ab 2021 mit Industriewärme.

Durch die Versorgung von Gebäuden in den an die Wärmeleitung angrenzenden Stadtteilen HafenCity, Veddel und Rothenburgsort können jährliche CO2-Emissionen von mehr als 10000 t vermieden werden. Aktuell stellt Aurubis jährlich rund 160 GWh Industriewärme bereit. Dies entspricht einem durchschnittlichen Wärmebedarf von mehr als 16000 Haushalten.

EHP-Redaktion

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