Voller Stolz eröffneten die Stadtwerke Kiel ihr Leuchtturmprojekt - das Küstenkraftwerk

Voller Stolz eröffneten die Stadtwerke Kiel ihr Leuchtturmprojekt - das Küstenkraftwerk (Bildquelle: Stadtwerke Kiel)

Das neue Küstenkraftwerk in Kiel spart 70 Prozent Kohlendioxid im Verhältnis zum bisherigen kohlebasierten Gemeinschaftskraftwerk ein. „Wir setzen mit der Anlage neue Maßstäbe in Sachen Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit. Wir prägen nicht nur die Zukunft der Kieler Energieversorgung, sondern tragen auch zu einer erheblichen Reduzierung der CO2-Emissionen bei“, ist Dr. Jörg Teupen, Vorstand für Technik und Personal der Stadtwerke Kiel AG, überzeugt.

Effizient durch Kraft-Wärme-Kopplung

Die neue Anlage ist in Europa ein einzigartiges Projekt. Mit einer Kraft-Wärme-Kopplung ist das Küstenkraftwerk nicht nur wirtschaftlich, sondern trägt auch zu einem hohen Wirkungsgrad bei. Primärenergie wird mehr als 92 Prozent genutzt. Der Wirkungsgrad bei der thermischen Nutzung liegt bei 45 Prozent, der bei elektrischer ebenso.

20 Gasmotoren und ein Speicher

Die Flexibilität des Küstenkraftwerks entsteht durch 20 Gasmotoren der 10-Megawatt-Klasse. So wird die Leistungsabgabe der einzelnen Motoren dem aktuellen Energiebedarf angepasst und dementsprechend ausgerichtet. Die elektrische Leistung der Gasmotoren beträgt 190 Megawatt, die Wärmeleistung 192 Megawatt. Die erzeugte Wärme wird in das Fernwärmenetz eingespeist. Damit die Wärme auch im Sommer genutzt werden kann, wird sie in einem 60 Meter hohen Speicher gelagert.

Fernwärme kann im Küstenkraftwerk auch mithilfe von Strom entstehen. Zum Beispiel dann, wenn das Stromnetz durch zu viel Windenergie überlastet ist, erzeugt ein Elektrodenkessel Fernwärme.

Zuverlässiger Strom

Die Nutzung von Erdgas im Küstenkraftwerk ermöglicht zuverlässigen Strom für Kiel und Umgebung. Durch die Zunahme der Nutzung von erneuerbaren Energien in Deutschland entstehen Schwankungen in der Stromversorgung. Dies wird durch das Erdgas vermieden. Überschüssiger Strom wird in das vorgelagerte Stromnetz weitergeleitet.

EHP-Redaktion

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