Leckagensuche: Bild 1. Fernwärmenetz der Rhein-Energie in Köln

Bild 1. Fernwärmenetz der Rhein-Energie in Köln (Bildquelle: Rhein-Energie)

Eine Großstadt mit Wärme zu versorgen, ist eine enorme Herausforderung. Nicht nur aus Sicht der Technik ist es sehr anspruchsvoll, den Wärmebedarf vieler Menschen auf engstem Raum zuverlässig zu decken, auch die Umweltbelastung spielt eine wichtige Rolle.

Dabei war und ist Fernwärme die tragende Säule einer sicheren und umweltschonenden Wärmeversorgung. Vor allem durch die Kombination mit der effizienten Kraft-Wärme-Kopplung auf Erdgasbasis, die die gleichzeitige Produktion von Strom und Wärme ermöglicht. Mit Nutzungsgraden von 90 % wird dabei der eingesetzte Brennstoff optimal für die Bereitstellung von Nutzenergie verwertet.

In Köln hat Fernwärme eine lange Tradition. Bereits 1961 hat der Stadtrat beschlossen, diese Technik zu nutzen. In dieser Zeit hat die Rhein-Energie (damals noch die GEW Köln AG) begonnen, eine eigene Heizkraftwirtschaft mit einer Fernwärmeversorgung für ganze Stadteile aufzubauen.

Einhergehend mit einer sukzessiven Verdrängung des Brennstoffs Schweröl durch emissionsarmes Erdgas haben die damalige GEW und nun die Rhein-Energie in ihren Heizkraftwerken systematisch auf die Gas- und Dampfturbinentechnik gesetzt. Aufgrund einer ständigen Modernisierung des Kraftwerkparks stehen heute zwei der weltweit modernsten Anlagen dieser Art in Köln. Allen voran das Heizkraftwerk Niehl 3, das im Jahr 2016 seinen Betrieb aufnahm.

Dieses vorausschauende und konsequente Vorgehen hat auch für die Umwelt einen wesentlichen Vorteil: Heute spart die Rhein-Energie mit der Fernwärme in Verbindung mit der Kraft-Wärme-Kopplung der Stadt Köln jährlich rd. 1 Mio. t Treibhausgase ein.

Mittlerweile beträgt die Länge des Kölner Fernwärmenetzes insgesamt knapp 370 Trassenkilometer (Bild 1). In der Kölner Innenstadt liegt der Anteil der Fernwärmeversorgung bei fast 75 %. Damit die Fernwärmetechnik auch weiterhin ihren Beitrag für die Wärmeversorgung in Köln leisten kann, müssen die Netze laufend gewartet und instandgehalten werden. Vor allem Leckagen in den Fernwärmerohren der über Jahrzehnte gewachsenen Netze stellen eine Herausforderung für die Fernwärmetechnik dar. Sie führen dazu, dass Heizwasser aus den Rohren austritt und dadurch die Wärmeleistung signifikant sinkt. Die Wasserverluste müssen anschließend durch kostenintensives Nachspeisen in den Kraftwerken ausgeglichen werden.

Die Suche nach den Leckagen ist mitunter sehr mühsam und gleicht der Suche nach der viel zitierten Nadel im Heuhaufen. Die Treffsicherheit der Leckagesuche muss jedoch hoch sein, denn sie zieht Baumaßnahmen mit den dazugehörigen Auswirkungen auf die Anwohner und den Verkehr nach sich und verursacht nicht unerhebliche Kosten. Deshalb müssen diese Baumaßnahmen zweifelsfrei begründet sein. Nun setzt die Rhein-Energie bei der Suche nach Leckagen auf die Kombination modernster Technologien wie Thermographieüberfliegung, Dauerüberwachung im Kontrolldrahtsystem, Einfärbung, Helium und mehr.

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