Die Steag hat beim ersten Bauabschnitt des Essener Fernwärmenetzausbau einen wichtigen Meilenstein erreicht

Machen sich vor Ort ein Bild vom Stand des Essener Fernwärmenetzausbaus (v.l.): Tobias Grau, Stadtwerke Essen, Michael Straus und Georg Röttgers, beide Steag (Quelle: Steag)

Mit der erfolgreichen Unterquerung der Schützenbahn ist ein wichtiger Schritt für den fristgerechten Abschluss der Arbeiten gelungen. „Damit steht dem Anschluss der Wohnsiedlung ‚Am Heimbusch‘ an das Fernwärmenetz bis Ende September nichts mehr im Wege“, sagt Dr. Peter Schäfer, Geschäftsführer der Steag Fernwärme Essen GmbH & Co. KG und zugleich Vorsitzender des Vorstands der Stadtwerke Essen.

Innerhalb und entlang der neun Essener Stadtteile Frillendorf, Kray, Südostviertel, Huttrop, Bergerhausen, Rüttenscheid, Stadtwald, Margarethenhöhe und Bredeney baut Steag nach und nach ihr Fernwärmenetz aus. Dazu wird auf sechs Kilometern eine neue unterirdische Fernwärme-Hauptleitung verlegt.

Erfolgreiche Unterquerung der Schützenbahn

Bei der Schützenbahn handelt es sich um eine vielbefahrene Straße, auf der zudem Straßenbahngleise verlaufen. Ihre Querung war mit hohem technischen Aufwand verbunden. „Mit einem Bohrkopf haben wir zunächst drei parallel verlaufende, rund 51 Meter lange Tunnel unter der Straße gebohrt“, sagt Steag-Projektleiter Georg Röttgers. Dabei bereitete der Bohrkopf nicht nur nach vorne den Weg, sondern zog von hinten Stahlbetonröhren mit einem Gesamtdurchmesser von jeweils 128 Zentimetern nach.

Zwei der drei auf diese Weise entstandenen Tunnelröhren dienen künftig der Fernwärmeversorgung. Die entsprechenden Fernwärmeleitungen sind bereits in die Betonröhren eingezogen und mit den vor- und nachlaufenden Fernwärmeleitungen verbunden, bzw. der Anschluss steht unmittelbar bevor. Die dritte Röhre dient den Stadtwerken Essen als Leerrohr, in dem künftig Leitungen verlegt werden können, ohne dass dafür erneut eine Großbaustelle zur Unterquerung der Straße eingerichtet werden muss.

Zügiger Baufortschritt

Ähnlich erfolgreich und zügig verliefen die Arbeiten auch im Bereich der Elisenstraße, die seit Ende März lediglich als Einbahnstraße zu befahren ist. Seitdem sind dort 1,3 Kilometer Fernwärmeleitungen verlegt worden. „Damit steht der Anschluss an die neue Hauptversorgungsleitung ‚Osttrasse‘ im Bereich Burggrafenstraße unmittelbar bevor“, sagt Röttgers. Die Siedlung könne damit in absehbarer Zeit mit klimaschonender Fernwärme versorgt werden. „Zugleich ist die Fertigstellung dieses Trassenabschnitts ein wichtiger Meilenstein für die künftige Versorgung des Aldi Campus mit Fernwärme.“

Herausforderung doppelte Gleisquerung

Verzögerungen gibt es an zwei Stellen im Verlauf der Osttrasse. „Sowohl im Bereich von Susanna- und Richard-Wagner-Straße als auch beim Tunnel an der Burggrafenstraße gibt es aktuell noch Abstimmungsbedarf mit der Deutschen Bahn, denn an beiden Stellen müssen wir Eisenbahngleise queren“, erläutert Röttgers. Grund für den zusätzlichen Planungsbedarf sind u.a. Ergebnisse von geologischen Voruntersuchungen, die ergeben haben, dass die ursprünglich vorgesehene Unterquerung der Gleise nicht möglich ist, weil die Beschaffenheit des Bodens dies dort nicht zulässt. Aufgrund dessen hat die Steag umplanen müssen. Die Abstimmung mit der Deutschen Bahn läuft.

Positives Fazit für ersten Bauabschnitt

Ungeachtet dieser erst im Projektverlauf neu entstandenen Herausforderungen ziehen die Projektpartner Steag und Stadtwerke Essen ein durchweg positives Zwischenfazit der bisherigen Arbeiten an dem technisch sehr anspruchsvollen Großprojekt. „Die Osttrasse ist nicht nur ein bedeutendes Projekt für unsere beiden Unternehmen. Sie ist auch ein zentraler Baustein in dem Bemühen der Stadt Essen, die Energiewende auf lokaler Ebene einen großen Schritt voranzubringen“, sagt Michael Straus, Geschäftsführer der Steag Fernwärme GmbH.

EHP-Redaktion

Ähnliche Beiträge