Die SWM regeln die Power-to-Heat-Anlagen über ein intelligentes Messsystem

Über ein intelligentes Messsystem regeln die SWM die Power-to-Heat-Anlagen in den Testhaushalten (Quelle: SWM)

In München haben die SWM im Rahmen ihres Demonstrationsprojekts „Intelligente Wärme München“ rund 75 Wohnungen als Testhaushalte gewinnen können, die mit Speicherheizungen oder Wärmepumpen ausgestattet sind. Diese Power-to-Heat-Anlagen der Gebäude wurden mit neuen Fernsteuertechniken ausgestattet. Parallel dazu entstand bei den SWM ein zentrales Optimierungssystem im Umfeld des Virtuellen Kraftwerks (VKW), das bereits seit vielen Jahren erfolgreich betrieben und kontinuierlich ausgebaut wird. Mit „C/sells“ wurde nun verprobt, inwieweit Power-to-Heat-Anlagen für die Erbringung von Flexibilität genutzt werden können.

Im Verlauf des Projekts wurden unterschiedliche Fernsteuertechniken untersucht. So konnte die komplette Prozesskette von der täglichen Optimierung über Fahrplanerstellung und -übermittlung bis zur Anlage getestet werden. Nun wurden auch erstmals intelligente Messsysteme (iMSys), bestehend aus einer modernen Messeinrichtung und Smart Meter Gateway mit einem Zusatzmodul bzw. einer Steuerbox, in den Testhaushalten verbaut und in die tägliche Bewirtschaftung aufgenommen.

„Die Umsetzung der Steuerfunktion mit dem intelligenten Messsystem ist ein Meilenstein des Projekts“, sagt Barbara Kern, technische Projektleiterin für C/sells bei den SWM. „Auf Basis der Erfahrungen der Prototypen ist es uns nun möglich, Schnittstellen zu optimieren und Erkenntnisse zur massenfähigen Umsetzung zu sammeln.“

Das zentrale Optimierungssystem in der VKW-Umgebung besteht aus einem Optimierungskern, einer Zeitreihendatenbank und einer Zwischenschicht, die als Kommunikationsdrehscheibe zu den im Test verbauten Feldsystemen fungiert. Hier werden Fahrpläne mit Leistungswerten in binäre Zeitreihen umgewandelt. Von hier aus wird die Kommunikation mit dem Smart Meter Gateway (SMGW) über das Controllable-Local-System-Managementsystem vorgenommen. Die Übertragung der Daten wird über das Mobilfunknetz abgewickelt.

Das Smart Meter Gateway des intelligenten Messsystems ist über die Home-Area-Network-Schnittstelle mit dem Zusatzmodul bzw. der Steuerbox verbunden, die schließlich den Steuerbefehl an die Wärmepumpe übermittelt. Die Messwerte werden durch die moderne Messeinrichtung erfasst und viertelstündlich an das Optimierungssystem übertragen. Dadurch kann mit historischen Verbrauchswerten und Wettervorhersagen der Wärmekomfort in den Gebäuden gesteigert werden. Gleichzeitig werden die Power-to-Heat Anlagen so gesteuert, dass der Stromverbrauch der Anlagen über einen größeren Anteil an erneuerbaren Energien gedeckt wird.

EHP-Redaktion

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