Um die Risiken von Stromunterbrechungen zu minimieren, ist ein effektives Energiemanagement für Offshore-Windenergieprojekte notwendig. Für die Offshore-Netzanbindungsplattform DolWin5 liefert ABB die entsprechenden digitalen Produkte und Services. (Quelle: EnBW/Matthias Ibeler)
Um eine zuverlässige und sichere Energieübertragung von DolWin5 epsilon zu ermöglichen, wird ABB ein umfassendes System für IT-Infrastruktur, OT-Sicherheit, anlagenweite Zustandsüberwachung, Scada und Fernzugriffsdienst installieren. "Dieser Auftrag ermöglicht es ABB, das Know-how in den Bereichen Remote, unbemannter Betrieb und zukunftsweisende digitale Dienste in einem Wechsel zu einem stärker diversifizierten Energiemix zu nutzen", sagt Per Erik Holsten, Managing Director, ABB Norwegen. ABB hat den Auftrag vom Aibel-Keppel-Konsortium ANS in Norwegen erhalten. Das Konsortium Aibel/Keppel FELS wird das Hochspannungs-Gleichstromübertragungssystem planen, bauen und installieren.
Im Projekt DolWin5 realisiert der Übertragungsnetzbetreiber Tennt in der Nordsee ein Offshore-Netzanbindungssystem mit einer Leistung von 900 MW in Höchstspannungsgleichstrom-Übertragungstechnik. Die dazugehörige Offshore-Plattform DolWin epsilon wird die drei Windparks Borkum Riffgrund West I und II sowie Northern Energy OWP West mit dem Höchstspannungsnetz an Land verbinden. Dazu dient auch die Onshore-Konversterstation Emden/Ost.
Neu in dem Projekt ist, dass die angeschlossenen Windenergieanlagen über 66-kV-Drehstromkabel direkt mit der Offshore-Plattform verbunden werden. Dadurch fallen erstens die bislang in jedem Windpark notwendigen Umspannstationen weg. Zweitens sind keine 155-kV-Drehstromkabel zur Verbindung der Offshore-Plattform mit der des Windparks mehr notwendig.
Die Offshore-Windindustrie soll bis zum Jahr 2030 integraler Bestandteil des europäischen Energiesystems sein. Deutschland plant, bis zum Jahr 2030 insgesamt 65 Prozent der elektrischen Energie aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, darunter 20 GW aus Offshore-Windparks. Die Risiken von Stromunterbrechungen erfordern dabei ein effektives Energiemanagement für Offshore-Windenergieanlagen.