Nicht nur die Beschaffungskosten steigen. Auch die Steuer- und Abgabenlast auf Strom erreicht im Jahr 2020 mit 44 Milliarden Euro ein Rekordniveau, prognostiziert der BDEW.

Nicht nur die Beschaffungskosten steigen. Auch die Steuer- und Abgabenlast auf Strom erreicht im Jahr 2020 mit 44 Milliarden Euro ein Rekordniveau, prognostiziert der BDEW. (Quelle: Epex Spot)

Aktuell wird immer wieder über angeblich gesunkene Preise für den Einkauf von Strom berichtet. Dies wiederlegt eine Analyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Nachdem bereits in den Jahren 2018 und 2017 die Kosten für die Strombeschaffung stark gestiegen sind, habe sich dieser Trend auf dem Energiemarkt auch 2019 fortgesetzt. So liegen laut BDEW-Analyse bislang die Börsenstrompreise 2019 auf dem Terminmarkt um rund 13 Prozent über denen des Jahres 2018 (Jahresfuture 2020 Baseload 01.01. bis 15.11.2019 gegenüber Jahresfuture 2019 Baseload 01.01. bis 15.11.2018).

Gesunken seien lediglich die Preise im Kurzfristhandel. Hier werden jedoch nur vergleichsweise geringe Strommengen gehandelt, die vor allem dem kurzfristigen Ausgleich von prognostiziertem Stromverbrauch und tatsächlichem Stromverbrauch der nächsten 24 bis 48 Stunden dienen. Die aktuell unterstellten niedrigen Beschaffungskosten sind damit laut BDEW in der Realität so nicht erzielbar. Auf sinkende Beschaffungskosten in diesem Jahr würde man nur kommen, indem man eine Beschaffung sämtlicher Mengen im Kurzfristhandel (Spotmarkt) unterstellt. Damit würde jedoch von den Stromversorgern verlangt, dass sie ihre gesamten Strommengen erst wenige Tage vor der Lieferung an die Kunden einkaufen - eine laut BDEW Hochrisikostrategie für die Unternehmen und die Verbraucher. Im kurzfristigen Handel wird üblicherweise nur eingekauft, um kurzfristige Schwankungen bei der Nachfrage nach Strom auszugleichen.

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