Vorbereitend für das Projekt BorWin5 wurden auf Norderney 2019 die ersten Horizontalbohrungen durchgeführt. Die zweiten Bohrungen Richtung Norden wurden Anfang August 2020 gestartet und sind voraussichtlich im September abgeschlossen

Vorbereitend für das Projekt BorWin5 wurden auf Norderney 2019 die ersten Horizontalbohrungen durchgeführt. Die zweiten Bohrungen Richtung Norden wurden Anfang August 2020 gestartet und sind voraussichtlich im September abgeschlossen. (Quelle: Tennet)

Im Jahr 2025 soll die 230 km lange Offshore-Gleichstromanbindung BorWin5 in Betrieb gehen. Im Ausschreibungsverfahren um die Vergabe zum Bau des 900-MW- Offshore-Netzanschlusssystems hat Tennet jetzt die Zuschläge an das Konsortium  Siemens AG / Dragados S.A. für die Konverterstationen an Land und auf See sowie an NKT HV Cables AB für die Gleichstrom-Erd- und Seekabel erteilt.

„Wir freuen uns, mit Siemens und Dragados zwei im Konverterbau bewährten wie auch innovativen Unternehmen den Zuschlag zu erteilen und gleichzeitig mit NKT einen weiteren leistungsstarken Dienstleister aus dem Marktbereich der kunststoffisolierten Gleichstromkabel für unser jüngstes Offshoreprojekt zu beauftragen“, sagte Tim Meyerjürgens, COO von Tennet. BorWin5 ist das 15. Offshore-Netzanschlusssystem, das von TenneT in der deutschen Nordsee umgesetzt wird, davon die zwölfte Gleichstromanbindung.

Tim Meyerjürgens: „Mit der Vergabe von BorWin5 setzen wir die kontinuierliche Kostenreduktion beim Bau von Offshore-Netzanbindungssystemen fort. Im Vergleich zum Vorgängerprojekt DolWin5 konnten wir für die Konverterstationen erneut eine wesentliche Kostensenkung erzielen. Ein Grund dafür ist, dass bei BorWin5 erstmals zum Tragen kommende Smart-Plattform-Konzept. Damit bleiben nicht nur die Kosten für den Plattformbau überschaubar, sondern wir können auch die Intervalle beim Thema Wartung und Instandhaltung auf einmal pro Jahr verlängern.“

Mit dem Smart-Plattform-Konzept treibt Tennet die Standardisierung weiter voran. Gemäß dem Prinzip „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ installiert das Unternehmen nur die Technik, die unbedingt offshoreseitig vorhanden sein muss. Dabei nutzt der Netzbetreiber die Erfahrungen aus den bereits sich in Betrieb befindenden Netzanschlusssystemen.

Außerdem ist BorWin5 nach DolWin5 das zweite Projekt, bei dem die Windenergieanlagen direkt über 66-kV-Drehstromkabel mit der Offshore-Plattform BorWin epsilon verbunden werden. Dadurch fallen die bislang in jedem Windpark notwendigen Umspannstationen weg. Zudem sind keine 155-kV-Drehstromkabel zur Verbindung der Offshore-Plattform von Tennet mit der des Windparks mehr notwendig.

Mit einem 230 km langen Höchstspannungsgleichstromkabels überträgt Tennet den Strom nach der Umwandlung mit Gleichstromtechnologie an die Konverterstation Garrel/Ost an Land. Hier wird der Gleichstrom wieder in Drehstrom umgewandelt und ins Höchstspannungsnetz eingespeist. Mit der 66-kV-Direktanbindung gehört BorWin5 zu der neuen Generation kosteneffizienter Offshore-Netzanbindungen, die einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

Zu BorWin5

BorWin5 ist neben den Projekten BorWin1, 2 und 3 die vierte Offshore-Netzanbindung, die Tennet vor der Küste Borkums in Höchstspannungsgleichstrom-Übertragungstechnik realisiert. BorWin5 hat eine Übertragungskapazität von 900 Megawatt und wird den Windpark EnBW He Dreiht mit dem Übertragungsnetz verbinden. Die Inbetriebnahme von BorWin5 ist im Jahr 2025 geplant.

Daten und Fakten zu BorWin5

  • 230 Kilometer lange Verbindung in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) mit einer maximalen Übertragungsleistung von 900 Megawatt
  • 110 Kilometer Landkabel, 120 Kilometer Seekabel
  • Netzverknüpfungspunkt: Garrel/Ost (nahe Cloppenburg)
  • geplante Inbetriebnahme 2025
ew-Redaktion

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