Soft-Skill-Training: Sozialkompetenz und Stressmanagement als Erfolgsfaktoren

Um den Herausforderungen der Energiewende und den gestiegenen und weiter steigenden Anforderungen an die Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeit der Operatoren und Dispatcher gerecht zu werden, wurde ein simulationsbasiertes Soft-Skill-Training entwickelt.

Kommunikationsbereitschaft

Die Erhöhung der Kommunikationsbereitschaft der Mitarbeiter der Netz- und Systemführung ist das Ziel des ersten Bausteins. Damit soll eine Stärkung der Umgangs- und Handlungssicherheit der Mitarbeiter und eine höhere Bereitschaft zur Antizipation erreicht werden. Dies geschieht durch Training in realitätsnaher Umgebung und anhand realistischer Szenarien.

Entscheidungskompetenz

Der zweite Baustein des simulationsbasierten Soft-Skill-Trainings zielt auf die Fähigkeiten der Entscheidungskompetenz verantwortlicher Mitarbeiter der Netz- und Systemführung ab. In Anbetracht der gestiegenen Steuerungs- und Entscheidungserfordernisse wurde dafür gemeinsam mit Energieversorgungsunternehmen ein Training entwickelt, in dem die Mitarbeiter das sichere und bewusste Treffen einer Entscheidung – auch in kritischen Situationen – reflektieren. Durch das Verständnis der menschlichen Entscheidungslogik wird durch dieses Training gezielt die Handlungssicherheit und der Umgang mit schwierigen Situationen gefördert.

Stressmanagement

Der dritte Baustein, das Stressmanagement, ist zurzeit in der finalen Entwicklungsphase und soll den Mitarbeitern der Netz- und Systemführung die Rolle von Stress verdeutlichen. Hierbei geht es nicht nur um das bloße Erkennen von Stress. Die Teilnehmer lernen vielmehr unterschiedliche Methoden, wie sie zum einen in konkreten kritischen Situation, aber zum anderen auch langfristig mit Stresssituationen richtig umgehen können.

Entwicklungspotenziale der Mitarbeiter für die künftigen Herausforderungen herausarbeitet

Stresslevel und die gesundheitliche Belastung des Personals der Netz- und Systemführung der Netzbetreiber nimmt durch die neuen Herausforderungen zu. Dadurch steigt auch das Risiko von Fehlhandlungen. Die regelmäßige Überprüfung und Schulung der Mitarbeiter ist daher entscheidend für den sicheren Betrieb elektrischer Netze. Mit dem Technical Development Center hat GridLab eine Möglichkeit zur Personaldiagnostik geschaffen, die – basierend auf der Wertschätzung der Mitarbeiter – die Stärken, die Leistungsfähigkeit und vor allem die Entwicklungspotenziale der Mitarbeiter für die künftigen Herausforderungen herausarbeitet. Mitarbeiter und Unternehmen können somit eine langfristige Entwicklungsvereinbarung auf Grundlage der eruierten Potenziale schließen – auch vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Energiewende und anderer Aspekte wie Work-Life-Balance.

Dr. Thomas Werner, Managing Director, DNV GL Energy Advisory GmbH, Dresden
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