Projektpartner für HTS-Kabel in München

Partnerunternehmen nach Unterzeichnung der Absichtserklärung: Alexander Alekseev, Linde AG; Werner Prusseit, Theva; Jörg Ochs, SWM Infrastruktur; Prof. Robert Bach, FH Südwestfalen; Peter Michalek, SWM Infrastruktur; Andreas Mattivi, SWM Services; Dag Willén, NKT Cables. (Quelle: Theva)

Ein Konsortium aus fünf Partnern will im Stadtgebiet München eine 12 km lange Hochspannungsleitung auf der Basis eines Hochtemperatur-Supraleiters (HTS) bauen. Dafür wurde nun eine Absichtserklärung unterzeichnet, die in einen Entwicklungsantrag an das BMWi mündet. Hersteller des HTS-Systems ist das in Ismaning bei München ansässige Unternehmen Theva Dünnschichttechnik GmbH. Im Rahmen des Projekts wird es sein Produktportfolio um einen spezifisch auf den Einsatz in Kabeln optimierten Leiter erweitern. Laut Theva stellen HTS-Kabel für die städtische Stromversorgung eines der wichtigsten und umsatzstärksten Marktsegmente für Supraleiter dar. 

Das Besondere an dem geplanten Projekt mit dem Namen SuperLink ist die extreme Kompaktheit der Leitung bei gleichzeitiger Umweltneutralität – vor allem im Vergleich zu herkömmlichen Kabeln und Freileitungen. Beabsichtigt ist, nach erfolgreichem Abschluss des geförderten Entwicklungsprojektes, die 12 km lange Hochspannungsleitung zwischen dem Hauptumspannwerk Menzing und dem Lastschwerpunkt München Süd als Hochtemperatur-Supraleiter (HTS) auszuführen.

HTS-Kabel wettbewerbsfähig machen

Theva selbst verfolgt mit der ersten Serienfertigung von Supraleitern in Deutschland vor allem das Ziel, Supraleiter wettbewerbsfähig zu Kupferleitern zu machen und so mit dieser Technologie den Markt zu durchdringen. Theva-Geschäftsführer Werner Prusseit: „Weltweit gibt es bereits seit Jahren erfolgreiche Demonstrationen von HTS-Kabeln im Netz. Nun haben wir praktisch vor unserer Haustür in München eine Situation vorgefunden, für die der Einsatz von Supraleitern prädestiniert ist: Die Übertragung hoher Leistung bei geringsten Verlusten und minimaler Beeinträchtigung der Bevölkerung. Das Projekt hat Signalcharakter und markiert einen entscheidenden Schritt zur kommerziellen Umsetzung der Supraleitungstechnologie im Netz.“

„Wir wollen die Energienetze Münchens zukunftsfähig machen“, ergänzt Jörg Ochs, Geschäftsführer SWM Infrastruktur: „Um das zu tun und gleichzeitig im Stadtgebiet den Bau von Hauptumspannwerken und weiteren Kabeltrassen zu minimieren, brauchen wir gut integrierbare Lösungen. HTS-Technik mit ihrem ökologischen Aspekt schafft hier eine innovative, wirtschaftliche und akzeptable Alternative zu bestehenden Systemen. Die Leistungsbereitstellung wird erhöht, trotz geringem Kabeleinsatz werden Übertragungsverluste nachhaltig minimiert und wir können so auch unsere CO2-Einsparziele im Netzbereich erreichen.“

Zum Projektkonsortium gehören Theva, die Stadtwerke München, die Linde AG, der Kabelhersteller NKT, die Fachhochschule Südwestfalen und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

ew-Redaktion

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