LNG-Terminal Wilhelmshaven

Das LNG-Terminal im Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven soll als schwimmende Anlage (Storage and Regasification Unit - FSRU) errichtet werden. (Quelle: Uniper)

Im Dezember 2018 hatten sich die Uniper SE und die japanische Reederei Mitsui O.S.K. Lines, Ltd. darauf geeinigt, die Realisierung eines LNG-Terminals auf der Basis der FSRU-Technologie am Uniper-Standort in Wilhelmshaven gemeinsam voranzutreiben und zu intensivieren. Jetzt erkundet die LNG Terminal Wilhelmshaven GmbH (LTW) in einem Open-Season-Prozess das Interesse der Marktteilnehmer an dem LNG-Terminal-Projekt in Wilhelmshaven. LTW soll die von Uniper begonnene Initiative zur Realisierung dieses ersten deutschen LNG-Importterminals fortführen.

Zur Teilnahme am Open-Season-Prozess werden interessierte Parteien gebeten, eine schriftliche, durch die Geschäftsführung unterzeichnete Interessensbekundung abzugeben und hierbei aufzuzeigen, dass die Partei bereits auf dem Handelsmarkt für verflüssigtes Erdgas (LNG) tätig ist oder dies für die Zukunft beabsichtigt. Nach Abschluss einer Vertraulichkeitsvereinbarung wird LTW Zugang zu weiteren Details des Projektes gewähren. Im Anschluss können die Teilnehmer bis zum 19. Juli 2019 eine noch unverbindliche Vereinbarung („Heads of Agreement") mit der LTW abschließen. Der Abschluss verbindlicher Vereinbarungen ist derzeit für Mitte Oktober 2019 vorgesehen.

Schwimmendes LNG-Terminal mit FSRU-Technologie

LTW plant, in den kommenden drei Jahren ein LNG-Terminal am einzigen deutschen Tiefwasserhafen zu errichten und zu betreiben. Dieses wird als Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) geplant. Eine FSRU ist eine schwimmende Anlage, in der LNG, also verflüssigtes Erdgas, wieder zu Gas zurückgewandelt wird. Das Gas wird dann über das Gasnetz an die Verbraucher transportiert. Laut LTW sind die Kosten für die Errichtung einer FSRU deutlich geringer als diejenigen für den Bau eines festen Terminals an Land. Auch gehört die FSRU-Technologie mittlerweile zum Standard in der LNG-Industrie. Mehr als 30 FSRU sind weltweit bereits im Einsatz und weitere befinden sich im Bau.

Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven soll eine nominale Durchsatzkapazität an LNG von bis zu 10 Mrd. Kubikmeter im Jahr haben. Der Standort Wilhelmshaven bietet laut Uniper optimale maritime und logistische Bedingungen. So ist für die Anbindung an das Erdgasfernleitungsnetz lediglich eine rund 30 Kilometer lange Gasleitung durch überwiegend landwirtschaftlich genutztes Gebiet erforderlich. LNG-Tanker werden die Anlage unabhängig von den Gezeiten anlaufen können.

Außer der Regasifizierung und Einspeisung ins Fernleitungsnetz soll die FSRU die Möglichkeit bieten, andere Schiffe zu beladen oder Tankwagen für den Straßen¬transport zu befüllen. Damit wird LNG auch lokal verfügbar gemacht. 

Die LNG Terminal Wilhelmshaven GmbH ist ein Unternehmen der Uniper-Gruppe. Derzeit führt Uniper Gespräche mit potentiellen Partnerunternehmen aus der Gas- und LNG-Branche hinsichtlich einer Mehrheitsbeteiligung an der Terminalgesellschaft, die als unabhängiger Terminalbetreiber agieren soll.

ew-Redaktion

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