Der Erwerb der Gas Connect Austria ist ein wichtiger strategischer Schritt für Verbund, um sich in einer künftigen Wasserstoffwirtschaft positionieren zu können.

Der Erwerb der Gas Connect Austria ist ein wichtiger strategischer Schritt für Verbund, um sich in einer künftigen Wasserstoffwirtschaft positionieren zu können. (Quelle: Gas Connect Austria)

Das Öl- und Gasunternehmen OMV und die Verbund AG, größter österreichischer Stromerzeuger und einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa, geben heute den Erwerb des 51 %-Anteils der OMV an Gas Connect Austria GmbH durch Verbund bekannt. Die Aufsichtsgremien der beiden Unternehmen haben ihre Zustimmung zur Transaktion erteilt. Die Unterzeichnung des Vertrags wird im Laufe des heutigen Tages erfolgen.

Der vereinbarte Kaufpreis für den 51 %-Anteil der OMV an Gas Connect Austria beträgt 271 Mio. €. Zusätzlich wird Verbund die ausstehenden Verbindlichkeiten der Gas Connect Austria gegenüber der OMV zum Closing-Zeitpunkt 2021 übernehmen. Der Stand der Verbindlichkeiten zum 31.12.2019 beträgt 165,9 Mio. €. Der Kaufpreis impliziert einen Unternehmenswert der Gas Connect Austria GmbH (für 100 % des unverschuldeten Unternehmens) von 980 Mio. €.

Für das Geschäftsjahr 2020 werden seitens der Verbund AG keine Auswirkungen auf das vorhergesehene Jahresergebnis erwartet, da das Closing in Abhängigkeit von der Dauer der Verfahren zur Erteilung der notwendigen behördlichen Genehmigungen und Zustimmungen erst in der ersten Hälfte des Jahres 2021 erfolgen wird.

Mit Abschluss der Transaktion wird Verbund Mehrheitsaktionär der Gas Connect Austria. Die restlichen 49 % werden von der AS Gasinfrastruktur GmbH gehalten. Diese befindet sich zu 60% im Besitz der Allianz-Gruppe und zu 40% des italienischen Fernleitungsnetzbetreibers Snam S.p.A.

Gas Connect Austria ist für den Betrieb und die Errichtung von Erdgas-Hochdruckleitungen in Österreich verantwortlich und betreibt ein rund 900 km langes Erdgas-Hochdruckleitungsnetz und fünf Verdichterstationen. Das Unternehmen ist außerdem für die Vermarktung und Bereitstellung von Transportkapazitäten an den Grenzübergangspunkten, sogenannte Entry- und Exit-Kapazitäten, und von Transportkapazitäten für im Inland benötigtes Erdgas zuständig.

Vorbereitung auf eine künftige Wasserstoffwirtschaft

Verbund will mit dem Erwerb der Gas Connect Austria vor allem eine optimale Positionierung in Bezug auf die Sektorenkopplung mit der Optionalität für eine künftige Wasserstoffwirtschaft bewirken. So soll die Transportinfrastruktur der Gas Connect Austria in Kombination mit dem erneuerbaren Erzeugungsportfolio von Verbund einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele leisten.

„In einem zunehmend volatileren Umfeld stärkt diese Transaktion unseren Anteil am regulierten Geschäft und sorgt für stabile Ergebnisbeiträge“, so Michael Strugl, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Verbund. „Verbund betreibt das österreichische Stromübertragungsnetz und hat Erfahrung mit dem Betrieb regulierter Infrastruktur. Gas spielt als Brückentechnologie hin zu einem erneuerbaren Energiesystem weiterhin eine wesentliche Rolle und die Bedeutung des Gasnetzes wird in Zukunft deutlich zunehmen, da es vermehrt zum Transport von grünen Gasen wie grünen Wasserstoff eingesetzt werden wird. Wir gehen langfristig von einer globalen Wasserstoffwirtschaft aus, bei der große Energiemengen international transportiert werden müssen. Der Erwerb der Gas Connect Austria ist somit ein wichtiger strategischer Schritt für Verbund.“

ew-Redaktion

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