Anlieferung des neuen FRT-Containers auf dem Testfeld in Grevenbroich: Damit steht ein dritter Prüfcontainer für Fault-Ride-Through-Tests (FRT-Tests) zur Verfügung (Quelle: Windtest Grevenbroich)
Die Bereitstellung von Systemdienstleistungen wie der dynamischen Netzstützung wird mit steigender Zahl räumlich verteilter Erzeugungseinheiten immer wichtiger. So müssen diese Anlagen zum Beispiel das Netz bei plötzlichen Spannungsänderungen stabilisieren. Das gilt sowohl für Überspannungsereignisse (Over Voltage Ride Through, OVRT) als auch bei plötzlichen Spannungsverlusten (Under Voltage Ride Through, UVRT).
Ob Erzeugungseinheiten diese Anforderungen erfüllen, muss in Fault-Ride-Through-Tests (FRT-Tests) nachgewiesen werden. Unabhängige Messdienstleister wie Windtest Grevenbroich testen dabei die netzstabilisierenden Eigenschaften gemäß nationaler und internationaler Normen. In Deutschland sind dies zum Beispiel die VDE-Anwendungsregeln 4105/4110/4120 und 4130.
Kompaktes und mobiles System für Einheiten aller Größen
Um die steigende Nachfrage von Herstellern sowie Anlagen- und Netzbetreibern nach FRT-Tests bedienen zu können, hatte die Windtest Grevenbroich GmbH bereits im Juni 2018 die Investitionsentscheidung für die Anschaffung eines dritten Prüfcontainers gefällt. Am 8. April schließlich wurde der neue mobile Container auf das Testfeld für Windenergieanlagen in Grevenbroich geliefert. Nur zwei Tage später hat er den Betrieb aufgenommen.
„Mit unserem neuen Container können wir als einer der wenigen Anbieter überhaupt künftig Erzeugungseinheiten aller Größen vermessen, selbst jenseits der 10 Megawatt. Damit erweitern wir unser Leistungsportfolio um einen weiteren wichtigen Bereich“, sagt Michael Brand, Gruppenleiter Netzintegration bei Windtest Grevenbroich.
In den nächsten Wochen wird der neue FRT-Container eine Vensys 120 vermessen, die Ende 2015 auf dem Testfeld in Grevenbroich errichtet worden war. Sich daran anschließende Messaufträge an weiteren Windenergieanlagen und an Verbrennungskraftmaschinen hat Windtest Grevenbroich bereits unterschrieben. Dabei können mit dem FRT-Container unterschiedliche Anlagenarten vermessen werden, egal ob Windenergieanlage, Verbrennungskraftmaschine, Speicher oder Photovoltaik-Wechselrichter.