Innovationen in Netztechnik und Netzbetrieb

Innovative Elemente wie Spitzenkappung und Automatisierung können helfen, den Einsatz der Anlagen zu optimieren. Assistenzsysteme auf dem Weg zur neuen Netzleitarchitektur lautet der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Dirk Westermann, Technische Universität Ilmenau. Mit dem Instrument der Spitzenkappung hat das Unternehmen EWE Netz bereits Erfahrungen gesammelt, über die Tim Lüken berichten wird. EWE hat den Netzbedarf so ausgelegt, dass bei Ausnahmezuständen wie Stürmen oder Starkwindphasen die Einspeisung abgeregelt wird. Auch wenn dabei auf geringe Mengen der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verzichtet wird, ist die Bilanz insgesamt positiv: Bei Kappung von Einspeisespitzen können rund 50 Prozent mehr erneuerbare Energien – ohne aufwändigen Kabelausbau – ans Netz angeschlossen werden.

Wie in einem umrichterbasierten Verbundsystem die Frequenz stabil gehalten werden kann, wird Maria Nuschke, Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik in Kassel (IEE) erläutern. Beim Projekt „NETZ:Kraft“ hat das IEE untersucht, wie ein Netzwiederaufbau mit Erneuerbaren-Energien-Anlagen funktionieren kann.

Die Strukturen und Abläufe werden immer komplexer. openKONSEQUENZ ist die im Markt und von BSI und Bundesnetzagentur anerkannte Plattform für konsortial entwickelte offene, modulare und sichere Software, welche die wesentlichen Aufgaben des Betriebes von Energie- und Wassernetzen nach abgestimmten Prozessen unterstützt. Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff, Institut OFFIS, wird die herstellerunabhängige Software-Plattform und deren Einsatzmöglichkeiten vorstellen. Die Standards für Architektur und Qualität sowie Sicherheit und Ergonomie der Plattform definiert ein Zusammenschluss aus Netzbetreibern der Energie- und Wasserwirtschaft, Software-Herstellern, Dienstleistern, Service-Providern und Integratoren sowie Beratungsunternehmen und Forschungseinrichtungen.

DESIGNETZ – die Blaupause für das Stromnetz der Zukunft

Forschungsprojekte wie DESIGNETZ zeigen Musterlösungen für eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung bei fluktuierender Stromerzeugung. Dabei werden Einzellösungen digital zu einem Gesamtsystem für intelligente Netze und Märkte zusammengeschlossen. Von den Erkenntnissen aus dem Projekt DESIGNETZ wird Thomas Lehmann, Westnetz, berichten.

Fachforen und Speakers‘ Corner ergänzen das Hauptprogramm

Das Hauptprogramm des FNN-Kongress Netze 2019 wird durch Fachforen und die Speakers’ Corner ergänzt. In diesen Formaten erhalten die Kongressteilnehmer einen vertieften Einblick in den Unternehmensalltag und konkrete Erkenntnisse für die künftige Netzwelt: Die Themen „Nutzung von Power-to-X-Technologien für Strom- und Gasnetzbetreiber“, „Innovationen in der Kabeltechnologie“, „E-Mobilität als Flexibilität nutzbar machen“ und die „Steuerbarkeit als Voraussetzung für den künftig sicheren Netzbetrieb“ werden in deutscher Sprache angeboten. Für den internationalen Blick bringt das Forum „Service Oriented Grid for the Network of the Future“ renommierte Experten aus Irland und Rumänien aufs Podium.

Während der Pausen und am Abend des ersten Kongresstages können sich die Kongressteilnehmer in der Ausstellung bei über 50 Anbietern einen Überblick zu aktuellen Entwicklungen in der Netzbranche verschaffen. Direkt aus der Praxis berichten Aussteller in der Speakers‘ Corner. Das offene Format bietet den Zuhörern Gelegenheit, bei einem Imbiss oder Getränk sich neuen Themen, Lösungen und Produkten zu widmen. Mit dabei sind u. a. die Unternehmen WAGO, Adaptricity und Envelio.

InnovationHub und Gridslam schaffen neue Einblicke

Neue Entwicklungen stehen immer wieder im Mittelpunkt der Veranstaltung. Beim FNN-InnovationHub präsentieren Start-ups ihre Geschäftsideen für die Digitalisierung der Energiewende. Der Wettbewerb geht nach dem großen Erfolg auf dem diesjährigen FNN-Fachkongress ZMP in die zweite Runde.

Besonderes Highlight ist der Gridslam. Tatsächlich: Auch Blindleistung, Netzampel oder Technisches Sicherheitsmanagement lassen sich allgemeinverständlich und unterhaltsam erklären.

Für den Kontakt zur jungen Generation sorgt die FNN-Nachwuchsinitiative „Neue Power für die Netze“. Der seit Jahren feste Bestandteil des Kongressprogramms bringt Nachwuchskräfte verschiedener Unternehmen mit den erfahrenen Branchenexperten zusammen. Die jungen Mitarbeiter beginnen bereits vorab mit einem Workshop zu Selbstmotivation und Eigenverantwortung.

Abgerundet wird das Fachprogramm durch zwei Abendveranstaltungen zum geselligen Beisammensein, Netzwerken und Einstimmen auf den Kongress: Der Begrüßungsabend am Vorabend des Kongresses, am 3. Dezember 2019, im Restaurant Bratwurst Röslein in der Nürnberger Altstadt ist bereits gute Tradition. Zum Kommunikationsabend am 4. Dezember 2019 bietet die Ausstellung den festlichen Rahmen für anregende Gespräche und interessante Kontakte.

Programm und Anmeldung zum FNN-Kongress Netze 2019 unter fnn-kongress-netze.de.

np-Redaktion
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