Partnerschaft von Ormazabal und Netze BW: Auf der diesjährigen Ormazabal-Techniktagung stellte das Netze BW u.a. seine Werkzeuge für die Zielnetzplanung vor

Partnerschaft von Ormazabal und Netze BW: Auf der diesjährigen Ormazabal-Techniktagung stellte das Netze BW u.a. seine Werkzeuge für die Zielnetzplanung vor (Bild: Netze BW)

Seit mehr als zehn Jahren liefert Ormazabal Mittelspannungslösungen an die EnBW-Tochter Netze BW, dem größten Verteilnetzbetreiber in Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart. In dieser Zeit haben sich die Marktbedingungen gravierend gewandelt: Mit der steigenden Komplexität der Netzstrukturen durch die Einbindung dezentraler Erzeuger sind auch die Kundenanforderungen anspruchsvoller geworden. Also beschlossen die beiden Unternehmen, ihre Kompetenzen zusammenzuschließen und ihre Kooperation zu intensivieren: „Netze BW ist Experte für das Einspeisemanagement, wir haben unsere Stärken in der Mittelspannungstechnik. Gemeinsam erarbeiten wir zukunftsweisende Lösungen für die Netzanbindung“, fasst Markus Kiefer, Geschäftsleiter Ormazabal GmbH, den Gedanken dahinter zusammen. Michael Schäfer, Manager Netzdienstleistungen in der Region Schwarzwald-Neckar bei Netze BW, konkretisiert dies: „Wir werden als Verteilnetzbetreiber mit immer komplizierteren Regularien konfrontiert, die regional auch noch unterschiedlich ausfallen. Es gilt, immer mehr Daten zu übertragen und diese entsprechend zu dokumentieren. Das macht unsere Arbeit schwerer, doch Ormazabal hat das Dokumentationsproblem früh erkannt – und löst es durch eine enge Abstimmung mit dem Kunden sowie eine große Flexibilität bei der Umsetzung.“

Hoher technischer Standard, flexible Lösungen

Obwohl die Netze BW ihren Geschäftsschwerpunkt in der baden-württembergischen Heimat hat, ist deren Sparte Dienstleistungen deutschlandweit aktiv. Das Segment erneuerbare Energien, vor allem Photovoltaik und Windenergie, wird dabei immer wichtiger. Die Anforderungen sind so individuell wie die einzelnen Anwendungen. „Kein Projekt ist wie das andere und doch haben wir einen Standard erarbeitet, der dann angepasst wird“, sagt Kiefer. Ein Beispiel dafür ist der Windpark Goldboden-Winterbach, der von der EnBW nahe Stuttgart 2017 in Betrieb genommen wurde. Drei Turbinen erbringen hier eine Leistung von jeweils 3,3 MW und können so rd. 2 500 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen. Schäfer erklärt das Besondere bei diesem Objekt: „Wir arbeiten hier auf einer anderen Spannungsebene. Normalerweise erfolgt die Netzanbindung über eine Leitung mit 10 bis 20 kV. Beim Windpark Goldboden-Winterbach haben wir es aber mit 30 kV zu tun.“ Um mit der großen Energiemenge, die eingespeist wird, umzugehen, hat Ormazabal eine MS-Schaltanlage des Typs cgm.3 projektspezifisch angepasst. „Unsere Standard-Anlage entsprach den technischen Anforderungen, aber der Anschluss stellte eine Herausforderung dar“, erklärt Kiefer. „Die modularen und kompakten Schaltfelder wurden entsprechend der speziellen Anforderungen ergänzt und das Problem somit gelöst.“

Zusammen neue Wege beschreiten

Netze BW und Ormazabal ist es jüngst gelungen, einen großen Kunden aus dem Photovoltaik-Bereich zu gewinnen. Bei der Projektumsetzung ist hier vor allem Schnelligkeit gefragt. „Hier profitieren wir von den kurzen Lieferzeiten Ormazabals“, betont Schäfer. Dabei liefert Ormazabal nicht nur ga/gae-Schaltanlagen, sondern ist von der Planung bis zur Inbetriebnahme im ganzen Prozess involviert. „Zusammen klären wir die technischen Anforderungen und erarbeiten die Anbindung ans Leitsystem“, so Kiefer. Gemeinsam arbeiten die beiden Unternehmen derzeit an neun Projekten in Nord- und Süddeutschland. Dabei werden die Transformatorstationen anhand verschiedener Erfahrungswerte, die u.a. beim Projekt Winterbach gewonnen wurden, geplant. „An Ormazabal schätzen wir neben der fachlichen Kompetenz vor allem die kurzen Entscheidungswege. Die Projektanforderungen variieren nicht nur regional, sie sind abhängig vom jeweiligen Fall und ändern sich selbst während des Verlaufs schnell – und das oftmals noch während der Schlussphase. Ormazabal ist immer in der Lage, flexibel darauf zu reagieren“, ergänzt Thorsten Lansche, der als Projektleiter bei Netze BW tätig ist und mit Ormazabal gemeinsam Kundenprojekte betreut. „Wenn jeder seine Kompetenzen beisteuert, können wir uns als Spezialist von A bis Z aufstellen und komplexe Aufgaben meistern“, schließt Schäfer.

Netze BW auf der Ormazabal-Techniktagung

Die partnerschaftliche Verbundenheit zwischen Netze BW und Ormazabal fand auch während der diesjährigen Ormazabal-Techniktagung der Vertriebsregion Süd Ausdruck. Dort hielt Ingenieurin Irene Fech (Netze BW) einen Fachvortrag zur Netzintegration der Elektromobilität. Ein Ormazabal-Infostand zum Thema erneuerbare Energien und E-Mobilität bot den Besuchern Wissenswertes zu diesem Thema. An einem weiteren Infopoint ging es um die Zielnetzplanung: Verteilnetzbetreiber können anhand einfacher Tools die künftige Netzentwicklung realitätsnah prognostizieren und ihre Aktivitäten für Sanierung und Ausbau entsprechend planen.

np-Redaktion

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