Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und TransnetBW haben sich beim Projekt SuedLink für kunststoffisolierte 525-kV-Erdkabel entschieden.

Aufgrund geringerer Tiefbauarbeiten ermöglichen die Kabel neben wirtschaftlichen Vorteilen eine landschafts­schonende Realisierung von SuedLink (Bild: NKT)

Für die Lieferung und Verlegung der Erdkabel wurden die Unternehmen NKT GmbH & Co. KG und Prysmian PowerLink S.r.I. beauftragt. Das Vergabevolumen liegt bei rd. 2 Mrd. €.

»SuedLink wird zukünftig das Rückgrat der Energiewende in Deutschland bilden. Mit den Aufträgen für die Gleichstrom-Erdkabel gehen wir nun von der Planung zur Realisierung dieser wichtigen Stromverbindung über«, sagte Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von Tennet. Für die geplanten 4 GW Übertragungskapazität zwischen Schleswig-Holstein, Bayern und Baden-Württemberg werden rd. 2 500 km Kabel benötigt.

Nach erfolgreichen Präqualifikationstests mehrerer Kabelhersteller werden Tennet und TransnetBW kunststoffisolierte Gleichstromerdkabel mit einer Spannungsebene von 525 kV bei SuedLink einsetzen, da diese durch die hohe Spannung mehr Leistung übertragen können. Zudem halbiert sich im Vergleich zur Spannungsebene mit 320 kV die Anzahl der benötigten Kabel. Aufgrund geringerer Übertragungsverluste und geringerer Tiefbauarbeiten ermöglichen die Kabel neben wirtschaftlichen Vorteilen eine landschaftsschonende Realisierung von SuedLink. »Wir sind sehr zufrieden, dass wir diese innovative und umweltschonende Technik nun bei SuedLink einsetzen können«, erläuterte Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW.

Die technische Eignung und Betriebssicherheit der 525-kV-Kabel wurde zuvor in einer langjährigen Testphase mehrerer Kabelhersteller erprobt. Unter praxisnahen Bedingungen wurden die Kabel wiederholt verschiedenen Belastungen ausgesetzt. Diese erfolgreich verlaufenen Präqualifikationstests haben nachgewiesen, dass die Technologie zuverlässig und sicher ist.

Die beiden Kabelhersteller übernehmen sämtliche Arbeiten. Diese umfassen die Auslegung, Herstellung, Logistik, Installation der Erdkabel in die vorbereiteten Gräben und Querungen sowie die Montage der Verbindungsmuffen und der Endverschlüsse und der abschließenden Hochspannungsprüfung des Kabelsystems. Produziert werden die Kabel nach derzeitigem Stand bei NKT in Köln und Karls­krona/Schweden sowie bei Prysmian in Gron/Frankreich und Montereau/Frankreich sowie in Pikkala/Finnland.

np-Redaktion

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