Bidirektionales Laden: Wie Fuhrparks zu Kraftwerken werden

Das BiFlex-Industrie-Projektteam beim Kick-Off-Meeting am Fraunhofer ISE (Bildquelle: Fraunhofer ISE)

Ziel des Projekts ist, die Potenziale von rückspeisefähigen Fahrzeugflotten ganzheitlich zu erschließen. Konkrete Vorteile für Unternehmen und energiewirtschaftliche Geschäftsmodelle sollen herausgearbeitet und demonstriert werden, so dass sie großflächig in bestehende Systeme integriert und zur Keimzelle für Flottenkraftwerke werden können – zur Betriebsoptimierung des Unternehmens und des übergeordneten Stromsystems.

Im Fokus des Projekts stehen zunächst Unternehmensstandorte mit Firmen- und Mitarbeiterfahrzeugen. Geplant sind Demonstratoren mit 50 rückspeisefähigen Fahrzeugen an sieben Unternehmensstandorten, an denen verschiedene relevante Anwendungsfälle für das bidirektionale Laden umgesetzt werden.

Unter anderem Prognose von Flexibilitätspotenzialen

Die Partner werden dafür zunächst rückspeisefähige Ladestationen inklusive angepasster Hardware und offener Kommunikationsschnittstellen zu übergeordneten Leitsystemen und Elektrofahrzeugen entwickeln und in Betrieb nehmen. Im Fokus stehen dabei Konzepte und Verfahren zur Ermittlung und Prognose von Flexibilitätspotenzialen durch Rückspeisung im Betrieb. Parallel arbeiten die Projektpartner an der Standardisierung und an der Formulierung von Erfolgsfaktoren für eine Übertragbarkeit der Projektergebnisse.

Das Fraunhofer ISE ist mit vier Teams an allen Arbeitspaketen beteiligt und wird auch den eigenen Fuhrpark um den Aspekt der Rückspeisefähigkeit erweitern. Eine zentrale Rolle wird dabei das Digital Grid Lab des Instituts spielen, in dem die Digitalisierung der Netzbetriebsführung in einer Hardware-in-the-Loop Umgebung entwickelt und getestet werden kann. Weitere Schwerpunkte am Fraunhofer ISE sind die Untersuchung der Flexibilitätspotenziale durch marktbasierte Anreize wie dynamische Ladetarife und die Integration von Elektrofahrzeugen in Flottenkraftwerke durch intelligente Betriebsführungsalgorithmen, die bei Netzausfall eine Versorgung des Unternehmensstandorts sicherstellen.

Projektpartner sind unter anderem: SAP, Mahle chargeBIG, Thüga, Smartlab, Chargebyte oder Enit Energy Systems.

SW&W-Redaktion

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