Bei dem Wettbewerb traten internationale Drohnenunternehmen in einem Parcours gegeneinander an (Bildquelle: EnBW)
Offshore-Windparks spielen für die Energiewende eine zentrale Rolle. Sie liegen jedoch rund 100 km entfernt von der Küste. Die langen Anfahrtswege mit Schiffen oder der Transport mit Helikoptern machen die Wartung und Reparatur der Windkraftanlagen zu einer Herausforderung. Unbemannte Luftfahrzeuge oder Drohnen könnten künftig dafür eingesetzt werden, Werkzeug, Material und perspektivisch auch Personal schneller und kostengünstiger zum Windpark zu bringen.
EnBW Energie Baden-Württemberg und (DLR) veranstalten eine zweitägige „Offshore Drone Challenge“ am Nationalen Erprobungszentrum für unbemannte Luftfahrtsysteme des DLR in Cochstedt. Bei diesem Wettbewerb traten internationale Drohnenunternehmen in einem Parcours gegeneinander an. Die Flugaufgaben waren dem Materialtransport in der Offshore-Windenergie nachempfunden, vom Start der Drohne bis zur Platzierung der Last auf der Windkraftanlage. Dabei stellten die Unternehmen ADLC als Betreiber von Phoenix Wings, Flowcopter, Stromkind und Solectric als Betreiber von DJI ihre Drohnentechnologien vor.
Betriebs- und Wartungslogistik im Fokus
Die Offshore Drone Challenge ist eingebunden in das gemeinsame Projektt "Upcoming Drones Windfarm" von DLR und EnBW. Kleine Drohnen sind bereits heute in Offshore-Windparks im Einsatz. Mit Wärmebildkameras fliegen sie um die Rotorblätter und liefern Fotos, die Schäden zeigen können. Allerdings sind die Reichweite und Nutzlast bei kleinen Drohnen begrenzt. In dem Forschungsprojekt geht es dagegen um die Zukunftsperspektive von Drohnen, denn für den Ersatz von Schiffstransporten sind Flüge von rund 100 km hinaus aufs Meer und eine Nutzlast von 200 kg nötig.
Im Mittelpunkt der Flüge im Wettbewerb stand die Erprobung von Flugmanövern, die in der Betriebs- und Wartungslogistik für Offshore-Windparks eine wesentliche Rolle einnehmen. Zu den verschiedenen Etappen gehören Aufgaben wie etwa möglichst automatisches Aufnehmen, Transportieren und Absetzen der Last, die Kommunikation mit dem Windpark, um den Landeanflug auf eine Windenergieanlage zu beginnen oder ein Flug außerhalb der Sichtweite, für den die Drohne vollständig automatisch fliegen muss.