Erster Standardvertrag für den deutschen PPA-Markt

Die Standardisierung von Verträgen erleichtert den Marktzugang zu PPA-Projekten mit erneuerbaren Energien (Bildquelle: Nordex)

Der direkte Bezug von grünem Strom spielt für viele Unternehmen eine zentrale Rolle, um Preissicherheit und Dekarbonisierung in ihr Geschäftsmodell zu integrieren. Aktuell stellt der Abschluss von direkten Stromlieferverträgen insbesondere für kleinere Unternehmen und Stadtwerke aber eine große Herausforderung aufgrund fehlender personeller Kapazitäten und Expertise dar. Der von der Marktoffensive Erneuerbare Energien veröffentlichte Standardvertrag für den deutschen Markt soll insbesondere diese Unternehmen beim Abschluss eines Power-Purchase-Agreements (PPA) unterstützen.

Das Vertragsmuster bietet laut der Deutschen Energieagentur Dena die Möglichkeit, auch ohne vertiefte Kenntnisse über PPA-Vertragsarten und Strommarkteffekte einen Liefervertrag abschließen zu können. Dabei würden Spezifika des deutschen Rechts und Stromhandels entsprechend reflektiert. Die dazugehörigen Guidance Notes geben Hinweise zu wesentlichen Aspekten und Ausgestaltungsoptionen.

Mehr Transparenz und Standardisierung

Tibor Fischer, Sprecher der Marktoffensive Erneuerbare Energien der Dena betont: "Mit mehr Transparenz und Standardisierungen stärkt der Vertrag dieses wichtige Segment des Energiemarkts. Damit löst die Marktoffensive auch eine zentrale Forderung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie auf EU-Ebene ein, die vorsieht, dass Mitgliedsstaaten über die Standardisierung von Verträgen den Marktzugang erleichtern."

Bei der Erarbeitung des Vertragsmusters konnte auf EFET Deutschland - Verband Deutscher Gas- und Stromhändler e.V. mit seiner Erfahrung bei der Standardisierung von Energiehandelsverträgen und damit verbundenen Prozessen zurückgegriffen werden.

Der anpassbare Text des Vertrags ermöglicht es Abnehmern ein PPA mit einem Stromvermarkter zu schließen. Um die Lieferung gut in bestehende Vertragskonstellationen einbinden zu können und das Management zu vereinfachen, wurde dem Vertrag eine Bandlieferung als Profil zugrunde gelegt. Damit erhält das Unternehmen laut Dena zu jeder Zeit dieselbe Menge Strom aus erneuerbaren Energien geliefert. Schwankungen in der Erzeugung innerhalb dieser vertraglich vereinbarten Lieferung müssten nicht über entsprechende Vertragsoptionen geregelt werden.

SW&W-Redaktion

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