v. l.: Dr. Erik Landeck (CEO Stromnetz Berlin GmbH), Arwen Colell (CPO decarbon1ze), Stefan Kapferer (CEO 50 Hertz), Sebastian Jung (Geschäftsführer Vonovia), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Knut Hechtfischer (CEO decarbon1ze), Stefan Ritter (Leiter Energie Vonovia) (Bildquelle: Vonovia/decarbon1ze/Kathrin Heller)
Das neu eingeführte Gesetz zum "Nutzen statt Abregeln" (§13k Energiewirtschaftsgesetz) ermöglicht den wirtschaftlichen Einsatz für Stromdirektheizungen in Wohngebäuden. Bei der Power-to-Heat-Lösung wird erneuerbar erzeugter Strom als warmes Wasser immer dann gespeichert, wenn dieser sonst abgeregelt werden müsste.
Die Tauchsieder mit eigener Zähl- und Steuerungseinheit wurden von Vonovia gemeinsam mit dem Energiewende Start-up decarbon1ze zunächst in Berlin eingebaut und erprobt. Seit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes im Dezember 2023 bestehen verlässliche Rahmenbedingungen, auf deren Grundlage ab Oktober 2024 eine zweijährige Erprobungsphase beginnt. Übertragungsnetzbetreiber haben dafür sogenannte Entlastungsregionen benannt, in denen zusätzliche flexible Stromverbraucher zum Einsatz kommen können. Die Nebenkosten des Strompreises werden erstattet, sodass es wirtschaftlich wird, Gas durch grünen Strom zu ersetzen. Vonovia und decarbon1ze streben an, sich mit dem Betrieb von Stromdirektheizungen in den Entlastungsregionen im Norden Deutschlands zu beteiligen.
Großes Potenzial im Gebäudebestand
Bisher wäre beispielsweise in Entlastungsregionen in Schleswig-Holstein allein das Verteilnetzentgelt pro kWh Strom teurer als der Gesamtpreis für eine kWh Gas – auch dann, wenn der Strom sonst abgeregelt worden wäre. Unter den neuen Bedingungen profitierten Tauchsiederstromkunden direkt von sehr niedrigen Angebotspreisen an der Strombörse und Stromnebenkosten wie Netzentgelte werden kompensiert, sodass der Strompreis pro kWh erstmals mit dem Gaspreis konkurrieren kann, betont Vonovia. Das Potenzial im Gebäudebestand ist groß. Etwa 10 TWh Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wurden 2023 abgeregelt.
Damit zusätzliche elektrische Lasten entsprechend der gesetzlichen Anforderungen für "Nutzen satt Abregeln" aktiviert werden, installiert decarbon1ze beim gemeinsamen Pilotprojekt Zähl- und Steuerungsmodule und setzt die Bilanzierung der flexiblen Last und die Nachweisführung um.