Trotz vielfältiger Herausforderungen wächst das Interesse an schwimmenden Solaranlagen weltweit.

Trotz vielfältiger Herausforderungen wächst das Interesse an schwimmenden Solaranlagen weltweit. (Quelle: Adobe Stock)

Solarenergie auf dem Wasser – Wie funktioniert das?

Schwimmende Solaranlagen, die auch als Floating-PV bezeichnet werden, bestehen aus Photovoltaikmodulen, die auf einer schwimmenden Plattform installiert werden.
Diese Konstruktionen werden auf Gewässern, wie zum Beispiel Stauseen, Kiesgruben oder Wasserreservoirs, verankert. Ihr großer Vorteil: Sie nutzen Flächen, die ansonsten ungenutzt bleiben. Damit vermeiden sie die Konkurrenz zu landwirtschaftlicher oder urbaner Nutzung. Gleichzeitig profitieren die Module von der kühlenden Wirkung des Wassers, was die Effizienz der Stromerzeugung zusätzlich steigern kann.

Neben der technischen Raffinesse birgt die Technologie auch ökologische Vorteile. Durch die Abdeckung der Wasseroberfläche reduzieren die Anlagen die Verdunstung, was besonders in
trockenen Regionen von großem Vorteil ist. Zudem können sie zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen, da sie das Wachstum von Algen hemmen, da sie das Sonnenlicht blockieren.

Wo liegen die wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen?

Wie bei jeder innovativen Technologie stellen sich auch bei schwimmenden PV-Anlagen Fragen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit. Die Installation erfordert spezielle Materialien und Techniken, die auf die speziellen Wasserbedingungen wie Wellen, Wind und Korrosion abgestimmt sind.

Diese Anforderungen spiegeln sich natürlich auch in den Kosten wider, die höher ausfallen können als bei herkömmlichen Anlagen. Interessanterweise unterscheiden sich die Solaranlage Kosten bei Floating-PV abhängig von ihrem jeweiligen Standort erheblich, da zum Beispiel Faktoren wie die Stabilität des Untergrunds und die Größe des Gewässers eine Rolle spielen.

Trotz dieser Herausforderungen wächst das Interesse an schwimmenden Solaranlagen weltweit. Länder wie die Niederlande, Japan und Indien setzen verstärkt auf diese Technologie, um ihre Klimaziele zu erreichen. In Deutschland wird derzeit geprüft, wie sich diese Anlagen in die bestehende Energieinfrastruktur integrieren lassen.

Ein Modell mit Zukunftspotential

Schwimmende PV-Anlagen könnten eine entscheidende Rolle spielen, um den steigenden Energiebedarf zu decken − und das, ohne dafür wertvolle Landflächen zu beanspruchen.
Insbesondere in Ländern mit einer hohen Bevölkerungsdichte und begrenzten Flächen bieten sie eine attraktive Lösung. Zudem könnte die Technologie ein neues Kapitel in der Energiewirtschaft aufschlagen, indem sie auf die Nutzung von Binnengewässern und nicht genutzten Wasserflächen setzt.

Ein Beispiel für den Erfolg solcher Projekte ist die Anlage auf dem Staubecken einer ehemaligen Kohlemine in China. Mit einer Leistung von 150 Megawatt ist sie eine der größten ihrer Art und zeigt eindrucksvoll, wie schwimmende Solaranlagen in der Praxis umgesetzt werden können. Auch in Europa schreitet die Entwicklung voran, etwa mit einem Pilotprojekt in Portugal, das Solaranlagen mit Wasserkraft kombiniert.

Welche Risiken sind zu berücksichtigen?

Wie bei jeder neuen Technologie sind auch bei schwimmenden Solaranlagen gewisse Risiken zu berücksichtigen. Die Auswirkungen auf die lokale Ökologie und die langfristige Stabilität der Anlagen unter wechselnden Umweltbedingungen müssen sorgfältig erforscht werden. Zudem erfordert die Installation spezialisierte Fachkenntnisse, was den Marktzugang für kleinere Akteure erschwert.

Trotzdem sprechen die Vorteile für sich. Floating-PV bietet nicht nur eine Möglichkeit, erneuerbare Energien auf innovative Weise zu nutzen, sondern fördert auch die Diversifizierung der Energiequellen. Mit wachsender Erfahrung und technologischen Fortschritten dürften die Kosten in Zukunft sinken und die Akzeptanz steigen.

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