Strommasten

(Quelle: analogicus, pixabay)

Nach vier Jahren Bauzeit konnte das erneuerte und erweiterte Inn-Kraftwerk Jettenbach­Töging durch Ministerpräsdidenten Dr. Markus Söder und Umweltminister Thorsten Glauber feierlich in Betrieb genommen werden. Der moderne Kraftwerksbau wurde neben dem historischen Bestandskraftwerk errichtet, der 1924 seiner Bestimmung übergeben wurde.

Ministerpräsdident Söder betonte in seiner Festrede anlässlich der Inbetriebnahme die Spitzenposition Bayerns bei den erneuerbaren Energien. Die Wasserkraft spiele dabei dank ihrer Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit eine besondere Rolle.

Dr. Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender von Verbund dankte nicht nur für die Wertschätzung gegenüber dem Wasserkraft-Unternehmen son­dern gab an diesem »guten Tag für die Energiewende« ein Versprechen ab: »Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine zentrale Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit. Klima- und Biodiversitätskrise sowie Abhängigkeiten, die wir derzeit schmerzlich spüren, verlangen entschiedenes Handeln von uns allen gemeinsam. Verbund leistet seinen Beitrag, dass wir die gesteckten Klima- und Energieziele, auch in Bayern, erreichen können. Heute dürfen wir einen Meilenstein feiern: die Inbetriebnahme des Kraftwerks Jettenbach-Töging bringt uns den bayerischen Ausbauzielen bei der Wasserkraft um 14 % näher. Wir ruhen uns auf diesem Erfolg nicht aus und daher investiert Verbund jedes Jahr 1 Mrd. € in die Energiewende.«

Kraftwerk Töging

Im Jahr 1919 wurde mit dem Bau des Ausleitungskraftwerks durch die Innwerk, Bayerische Aluminium AG, begonnen. Bis 1924 wurden die Wehranlage bei Jettenbach-Aschau, der fast 23 km lange Innkanal sowie das Kraftwerk in Töging am Inn errichtet. Eine technische Pionierleistung, die bis 2021 zuverlässig sauberen Strom aus erneuerbarer Wasserkraft lieferte.

Diente das Kraftwerk bis Mitte der 1990er Jahre auch der Gleichstromerzeugung für die Elektrolyse in der benachbarten Aluminiumproduktion, ­erzeugte es nach deren Einstellung ausschließlich Wechselstrom, der in das Netz eingespeist wurde. Bis zur Einstellung der Stromerzeugung im historischen Krafthaus im Jahr 2021 erzeugten dort 14 Maschinensätze mit einer Gesamtleistung von 85 MW jährlich 557 GWh Strom.

2015 wurde das Projekt der Verbund Innkraftwerke zur Erneuerung und Erweiterung des Kraftwerks Jettenbach-Töging zur Genehmigung beim zuständigen Landratsamt Mühldorf am Inn eingereicht. Im Herbst 2018 konnten erste bauvorbereitende Maßnahmen umgesetzt werden. Mit Vorliegen der Genehmigung wurde 2019 mit der eigent­lichen Projektumsetzung begonnen.

In Töging am Inn wurde ein neues Krafthaus, das sich dem nebenliegenden denkmalgeschützten Bau unterordnet, errichtet. Zudem wurde der Innkanal für eine erhöhte Wassermenge ertüchtigt. Es erfolgten daher Anpassungen an der Kanalabdichtung sowie wie ein Neubau des Wehrs Jettenbach-Aschau, dort wo der Innkanal seinen Ursprung hat.

Drei Maschinensätzen mit Kaplan-Turbinen ermöglichen eine Leistungssteigerung von knapp 40 % (von 85 MW auf 118 MW) und eine Steigerung der Jahresstromerzeugung um rund 25 % (von 557 GWh auf 696 GWh). Die Investitionssumme beträgt rd. 250 Mio. €.

Redaktion SWW

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