Erste ID. Modelle von VW unterstützen bidirektionales Laden

Die Funktion bidirektionales Laden in den ID. Modellen ist in Kombination mit der DC-Ladetechnik eine Erweiterung des Heimspeichers (Bildquelle: VW)

Ab sofort ist mit vielen Modellen der ID. Familie das bidirektionale Laden mit der Funktion "Vehicle to Home" möglich. Das bedeutet: Mit einem Hauskraftwerk und dem integrierten Heim Energie Management System (HEMS) des Volkswagen Partners HagerEnergy können Kunden ihren Strombedarf so weit wie möglich mit ihrer Photovoltaik-Anlage decken.

ID. Modelle mit der 77 kWh Batterie (netto) können mit der Funktion des bidirektionalen Ladens künftig als ergänzender Stromspeicher für das Haus dienen. VW wird die Funktion auch für bereits ausgelieferte Fahrzeuge freischalten können, sobald diese ebenfalls die ID. Software 3.5 per Update erhalten haben. Durch die hohe Speicherkapazität der Autos kann ein Haus auch über mehrere bewölkte Tage hinweg mit Solarstrom versorgt werden. Gleiches gilt abends, wenn die Sonne untergegangen ist und die Photovoltaik-Anlage keinen Strom mehr liefert. Kunden können laut VW selbst entscheiden, wann sie Energie aus dem öffentlichen Netz beziehen und wann sie auf den selbstproduzierten und in der Fahrzeugbatterie gespeicherten Strom zurückgreifen.

Stromversorgung über zwei Tage

Volkswagen ist nach eigenen Angaben einer der ersten Anbieter für eine bidirektionale Ladelösung auf Basis des in Europa mehrheitlich verbreiteten DC-Ladestandards CCS (Combined Charging System). Grundlage für das bidirektionale Laden ist die ISO-Norm 15118-2, welche die Kommunikation zwischen Elektrofahrzeug und Wallbox beschreibt.

Die Funktion bidirektionales Laden in den ID. Modellen ist in Kombination mit der DC-Ladetechnik eine Erweiterung des Heimspeichers. Dieser übernimmt die hauptsächliche Energieversorgung des Hauses. Das Fahrzeug wird durch das Hauskraftwerk aktiviert, wenn der Heimspeicher zusätzliche Energie benötigt. Sobald der Heimspeicher wieder geladen ist, beendet das Fahrzeug die Energieübertragung und geht in den Standby-Modus.

Nimmt man einen durchschnittlichen Verbrauch eines Hauses von ca. 15 kWh pro Tag an, kann es laut VW mit der Batterie eines ID. Modells etwa zwei volle Tage mit Strom versorgt werden. In der ersten Version sind die betreffenden ID. Modelle ausschließlich mit dem DC-Hauskraftwerk der Baureihe S10 E Compact von HagerEnergy kompatibel. Weitere Hauskraftwerke sollen später für den Betrieb mit einer bidirektionalen Ladestation (Wallbox) freigeschaltet werden.

Schauplatz eines Pilotprojekts für bidirektionales Laden ist die Siedlung Stenberg im schwedischen Hudiksvall. Der Hof, der als Basis für die neue Siedlung umgebaut wurde, steht schon seit rund 350 Jahren. Die Nutzung von elektrischen Fahrzeugen als Energiespeicher war von Anfang an im neuen Energiekonzept angedacht.

SW&W-Redaktion

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