Solarmodule brauchen von Zeit zu Zeit eine Reinigung. Verschmutzungen aus der Luft können Verschattungen verursachen und die Leistung der Anlage beeinträchtigen

Solarmodule brauchen von Zeit zu Zeit eine Reinigung. Verschmutzungen aus der Luft können Verschattungen verursachen und die Leistung der Anlage beeinträchtigen. (Pixabay © p-association (CC0 Public Domain))

Wenn die Sonne scheint, freuen sich die Betreiber von Solaranlagen. Doch allein das reicht nicht aus. Wenn die Photovoltaikanlage verschmutzt ist, wie beispielsweise durch Bäume, Luftemissionen oder Feinstaub, kann sich das erheblich auf den Wirkungsgrad der Module auswirken. Insbesondere eine dicke Staubschicht oder klebrige Blütenpollen setzen einer Solaranlage stark zu. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass es in den besonders ertragreichen Monaten mit viel Sonnenschein weniger regnet. Der Schmutz bleibt länger liegen. Besonders problematisch sind die Verschmutzungen, die sich an den Rändern sammeln oder die durch Vogelkot entstehen. Dieser Schmutz verschwindet auch nicht durch langanhaltenden Regen. Aber er beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Anlage. Monetär betrachtet können die Folgen schwerwiegend sein und sich im Lauf der Jahre ordentlich aufsummieren. Durch die regelmäßige Photovoltaikreinigung lassen sich diese Probleme vermeiden.

Warum sollte besser ein Profi die Photovoltaikanlage reinigen?

Wenn die Photovoltaikanlage mit einem Winkel von mindestens 15° aufgestellt ist, wäscht der Regen einen großen Teil der Verschmutzungen ab. Bei einer geringeren Neigung ist der Regen allerdings nicht sehr effektiv. Zudem kann Vogelkot mit der Zeit zu sogenannten Hotspots führen, was sich sehr ungünstig auswirken kann. Saubere Solarmodule hingegen bringen bessere Erträge. Eine professionelle Reinigung kann Ertragssteigerungen von 25 Prozent oder mehr bringen.

Profis haben das Know-how und die Ausrüstung, um eine Photovoltaikanlage professionell zu reinigen. Bei Arbeiten auf dem Dach sind besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wie Fangnetze und stabile Leitern. Jeder Mitarbeiter hat eine persönliche Schutzausrüstung. Dazu gehören Abseilsysteme, Anschlagpunkte, Seile und Gurte. Damit lassen sich Stürze vom Dach sicher verhindern. Ist ein Dach nur schwer zugänglich und lange Leitern nicht ausreichend, verfügen die Profis über die richtige Technik, beispielsweise eine Hebebühne, um auch diese Solarmodule gründlich zu reinigen.

Die Profis wissen auch genau, welche Vorgaben die Hersteller bezüglich der Reinigung der Solarmodule machen. Das stellt sicher, dass keine Schäden durch eine unsachgemäße Reinigung entstehen. Das hätte zur Folge, dass die Garantie erlischt. Sie verwenden entmineralisiertes Wasser ohne chemische Zusätze und geeignete Reinigungsmittel. Diese können Rückstände auf den Solarmodulen hinterlassen, die sich einbrennen können oder schlimmstenfalls sogar Kratzer verursachen. Selbst Kalkrückstände aus normalem Leitungswasser können direkt wieder für Verschattungen verantwortlich sein.

Sie verzichten auch auf den Hochdruckreiniger. Denn dieser kann Risse oder Sprünge in der Glasfläche der Module verursachen. Sie verlassen sich auf handgeführte oder rotierende Bürsten, die sie mithilfe von Teleskopstangen über das Dach führen. Die Profis wissen auch sehr genau, welche Teile nicht nass werden dürfen.

Hotspots aufspüren

Hotspots sind gefürchtet bei Photovoltaikanlagen. Sie entstehen sehr leicht durch Verschmutzungen wie Vogelkot. Denn dadurch erreicht das Sonnenlicht die Solarzelle nicht mehr und sie produziert keinen Strom, im Gegenteil, sie wird zu einem Widerstand. Der Strom, den die anderen Solarzellen produzieren, fließt durch die defekte Solarzelle und kann überhitzen oder sogar ganz zerstört werden. Im schlimmsten Fall wird ein Hotspot die Ursache eines Brandes.

Profis können solche Hotspots mithilfe von Thermografie ausfindig machen. Im laufenden Betrieb kann die Thermografie-Kamera die Wärmeentwicklung der defekten Solarzelle erkennen und auch andere Defekte sichtbar werden. Am besten geeignet sind mit Wärmebildkamera ausgestattete Drohnen, die genau im richtigen Winkel über die Anlage fliegen. In den meisten Fällen lohnt es sich, die defekten Module reparieren zu lassen.

Die Anlage reinigen trotz Regen und Schnee

Ein heftiger Regenguss ist auf jeden Fall hilfreich und spült einiges an Verschmutzungen einfach weg. Doch es bleibt auch immer einiges liegen, das sich mit der Zeit zu einer dickeren Kruste entwickelt. Diese lässt sich dann nicht mehr so leicht mit Regen abspülen. Auch die Verschmutzungen, die sich mit der Zeit an den Rändern sammeln, gehen nicht von allein weg.

Je nachdem, wo die Solaranlage steht, in der Stadt oder auf dem Land, entstehen andere Verschmutzungen auf der Solaranlage. Im ländlichen Raum sind Solaranlagen meist stärker verschmutzt als durch den städtischen Verkehr. Bei höherer Luftverschmutzung ist eine Reinigung einmal pro Jahr sinnvoll. Wo die Luft weniger verschmutzt ist, genügt es alle drei bis fünf Jahre. Auch die Photovoltaikanlage für die Poolheizung braucht eine Reinigung.

Was ist beim Selbstreinigen der Solarmodule zu beachten?

Wer die Arbeit selbst übernehmen will, braucht einiges an Equipment. Dazu gehören spezielle Reinigungsgeräte und Reinigungsmittel, ein Gerüst oder eine lange Leiter. Je nach Verschmutzung sind verschiedene Hilfsmittel erforderlich, wie ein weicher Besen, um Schnee zu entfernen, ein nasser Schwamm, um locker sitzenden Schmutz zu beseitigen, Arbeitshandschuhe, um Laub und Nadeln von Bäumen zu entfernen.

Angetrockneter Schmutz oder Pilze und Pflanzen lassen sich mit Geduld, Wasser und einem milden Reinigungsmittel entfernen. Eine harte Bürste und der Hochdruckreiniger sind denkbar ungeeignet, den Schmutz zu entfernen. Damit können schwerwiegende Schäden an den Solarmodulen und auch an Rahmen und Montagegestell entstehen.

Nicht auf die Solaranlage steigen

Es ist wichtig, die Photovoltaikanlage nicht mit Gewicht zu belasten, weder mit den Füßen noch mit den Knien. Die Berührungspunkte können Mikrorisse verursachen, die später zu Ertragseinbußen führen. Zudem ist es auch aus Sicherheitsgründen sinnvoll, das Dach nicht einfach so zu betreten.

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