Windkraft mit Weitblick: recycelbare Rotorblätter im Offshore-Windpark

RWE Offshore Wind testet bereits im deutschen Offshore-Windpark Kaskasi die weltweit ersten vollständig recycelbaren Rotorblätter (Bildquelle: RWE)

Mit dem Einsatz der weltweit ersten recycelbaren Rotorblätter in ihrem dänischen Offshore-Windpark Thor treibt RWE Nachhaltigkeit in der Windenergie weiter voran. Darüber hinaus erprobt das Unternehmen bei der Hälfte der Anlagen den "GreenerTower" von Siemens Gamesa. Die Stahlbleche der Türme sind aus umweltfreundlicherem Stahl gefertigt, dessen Herstellung im Vergleich zu herkömmlichem Stahl mindestens 63 % weniger CO2-Emissionen verursacht.

Für viele Komponenten einer Windturbine existieren bereits etablierte Recyclingverfahren. Die in den Rotorblättern verwendeten Materialien waren allerdings bisher schwieriger zu recyceln. Dank eines neuartigen Harzes mit einer speziellen chemischen Struktur können die eingesetzten Materialien nun erstmals wieder voneinander getrennt werden. Dies geschieht in einem Prozess, der die Eigenschaften der einzelnen Materialien schützt und ihre Wiederverwendung ermöglicht, zum Beispiel in der Automobilindustrie oder in Konsumgütern.

Grüner Strom für eine Million Haushalte

RWE wird den Windpark Thor in der dänischen Nordsee errichten, etwa 22 km von Thorsminde an der Westküste Jütlands entfernt. Mit einer geplanten Kapazität von mehr als 1000 MW ist er der bisher größte Offshore-Windpark Dänemarks. Nach seiner Inbetriebnahme, die bis spätestens Ende 2027 geplant ist, wird der Windpark mehr als eine Million dänische Haushalte versorgen, das entspricht jedem dritten Haushalt in Dänemark. Seit 2010 betreibt RWE bereits den dänischen Offshore-Windpark Rødsand 2, der sich südlich der dänischen Insel Lolland befindet.

Laut Sven Utermöhlen, CEO bei RWE Offshore Wind, testet man bereits im deutschen Offshore-Windpark Kaskasi die weltweit ersten vollständig recycelbaren Rotorblätter unter realen Bedingungen und installiert sie auch bei Sofia, einem Offshore-Projekt vor der britischen Küste. "Wir sind der erste Projektentwickler weltweit, der die kohlenstoffärmeren Stahltürme von Siemens Gamesa einsetzt. So tragen wir dazu bei, den CO2-Fußabdruck von Windturbinen erheblich zu reduzieren. Das ist gerade für die Erneuerbaren-Branche wichtig, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat", betont Utermöhlen.

Laut Maximilian Schnippering, Head of Sustainability bei Siemens Gamesa wird erwartet, dass jährlich weltweit Rotorblätter mit mehr als einer Million Tonnen Material installiert werden. „Mit unseren recycelbaren Rotorblättern können wir vermeiden, dass dieses Material ungenutzt auf einer Deponie endet und es stattdessen weiter verwenden“, so Schnippering.

SW&W-Redaktion

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