EED-Novelle – Win-Win für alle, wenn die Kommunikation stimmt
In einem Jahr, ab dem 1. November 2020, dürfen ausschließlich fernauslesbare Wärmezähler, Warmwasserzähler und Heizkostenverteiler installiert werden. So sieht es die novellierte europäische Energieeffizienzrichtlinie (EED) vor, die bis zum 25. Oktober 2020 in nationales Recht umgesetzt wird. Die Umrüstung im Bestand kann sukzessive erfolgen, Anfang 2027 sollen dann alle Liegenschaften monatlich fernausgelesen werden. Die Nutzer haben nun das Recht auf monatliche Verbrauchswerte. Damit zielt die EU auf eine Reduktion des Energieverbrauchs und bessere Information des Verbrauchers Doch auch für die EVU und die Wohnungswirtschaft bieten sich interessante Potenziale – Stichwort digitale Geschäftsmodelle -, sofern sie auch die sich neu bietenden Kommunikationsmöglichkeiten nutzen.
Positive Effekte der transparenten Abrechnung sind die Sensibilisierung der Nutzer für ihren Energieverbrauch, aber auch die bewusste Auseinandersetzung mit dem Energieversorger. Die ab 2022 für alle fernauslesbaren Liegenschaften vorgeschriebene monatliche Verbrauchsinformation erhöht die Kontaktfrequenz zum Kunden. Das Billing wird zum Marketing, die Verbrauchsdaten zu einem Dialoganreiz über neue Angebote und Services. Im Hintergrund steigt mit der Digitalisierung die Effizienz in Ablesung, Datenmanagement und Netzbetrieb.
Alle Beteiligten haben daher guten Grund, auf eine zügige Umsetzung der Direktive hinzuarbeiten. Voraussetzung ist eine zukunftssichere Smart-Metering-Infrastruktur, die nicht nur den heutigen Minimalanforderungen genügt, sondern sich noch nach Jahren an geänderte Rahmenbedingungen, neue Kundenwünsche oder technologische Entwicklungen anpassen lässt. Letzteres ist ebenfalls eine Frage der Kommunikation und der rasant fortschreitenden Technologie. Verschleißfreie Ultraschall-Wärmezähler haben eine lange Lebensdauer bei konstant hoher Messgenauigkeit und sind in der Verbrauchserfassung die erste Wahl. Der ausgereiften Technologie der Zähler stehen kurze Entwicklungszyklen in der Datenübertragung gegenüber. Moderne Geräte wie die Ultraheat-Baureihe von Landis+Gyr sind deswegen für die aktuellsten und leistungsfähigen Übertragungsarten ausgelegt und lassen sich mit austauschbaren Kommunikationsmodule auch für kommende Standards umrüsten. Wie groß die Fortschritte sein können, zeigt das Ultraheat-kompatible LoRaWAN. Mit sehr hohen Reichweiten bis in die Keller der Gebäude ermöglicht diese Technologie auch da eine sichere, zuverlässige Fernauslesung, wo andere an physikalische Grenzen stoßen – ideal für die Umsetzung der EED.
Marc Ebbecke, Vertriebsleiter für Wärme- und Kältezähler, Landis+Gyr GmbH, Nürnberg