Mit einem Spezialkran wird das T-Stück im Zuge der Turbinenerneuerung eingehoben

Zur Umsetzung des jüngsten Meilensteins kam jetzt ein Spezialkran zum Einsatz: Ein rund 33 t schweres T-Stück, das den Anschluss des Abgaskanals an den Kamin herstellt, wurde eingehoben und montiert (Quelle: SWM)

Zwei neue Gasturbinen, ein neuer Wärmeübertrager zur Abwärmenutzung und in neuer Abgastrakt einschließlich Katalysator und Kamin werden am Standort Freimann errichtet. Bei den neuen Turbinen handelt es sich um modifizierte Flugzeugtriebwerke. Zudem wird erstmals in Deutschland bei einem Gasturbinenkraftwerk ein Katalysator eingesetzt. Die Anlage wird ihren ohnehin schon sehr niedrigen Ausstoß an Kohlenstoffmonoxid (CO) und Stickoxiden (NOx) dadurch nochmals reduzieren – teils um mehr als die Hälfte: Im Jahresmittel sollen 20 mg CO pro Norm-Kubikmeter ausgestoßen werden – ohne Katalysator wären es 40 mg. Der NOx-Ausstoß wird von 35 mg pro Norm-Kubikmeter auf 12 mg gesenkt.

Die Vorbereitungen für den Turbinentausch begannen bereits 2017 mit dem Rückbau der Altanlage. Die Arbeiten für die Neuanlage laufen seit Anfang 2018. Nach dem Abbruch der alten Anlage bauen die Fachleute seither Schritt für Schritt im Bereich der bisherigen Gasturbinenanlage die neue Anlage auf. Dazu gehört ein Abgaskanal samt Warmwasserwärmeübertrager zur Fernwärmeauskopplung.

Das Maschinenhaus ist bereits umgebaut: Im Inneren sind die Vorrichtungen für die neuen Turbinen sowie der Generator auf dem Fundament aufgestellt. Nach Abschluss der Rohrleitungs- und Instrumentierungsarbeiten kann im Sommer die Phase der Inbetriebnahme eingeleitet werden. Voraussichtlich Ende 2019 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die neuen Turbinen in Betrieb gehen. Sie haben eine installierte elektrische Leistung von je rund 50 MW und eine thermische Leistung von insgesamt rund 125 MW.

Die SWM wollen den Fernwärmebedarf Münchens bis 2040 zu 100 % CO2-neutral decken, schwerpunktmäßig aus Tiefengeothermie. Bis dahin bleibt die Kraft-Wärme-Kopplung mit dem Brennstoff Erdgas zur Versorgung notwendig. Um in dieser Übergangszeit fossile Energieträger so effizient und klimaschonend wie möglich zu nutzen, investieren die SWM auch an ihren Bestandsanlagen in modernste Technik.

EHP-Redaktion

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