Bedingung lassen sich individualisieren
Über Rabot Charge wird ein eigener Zugang zur Strombörse ermöglicht. Dadurch machen sich Verbraucher unabhängig von starren Verträgen. Denn auch wenn der Strompreis faktisch absinkt, können Verbrauche aufgrund der Bindung mit den Stromanbietern nicht davon profitieren. Diese haben zum Teil mehrjährige Verträge zu Fixpreisen abgeschlossen und können Vergünstigungen nicht in Anspruch nehmen oder entsprechend an die Verbraucher weitergeben. Die Preisunterschiede an der Strombörse sind dabei oft enorm. Während im Tagesverlauf oft Preise von 10 bis 60 Cent pro Kilowattstunde auftreten, rutschen die Preise nachts oft sogar in das Negative ab. Für Privatverbraucher ergibt sich dadurch natürlich ein direktes Sparpotenzial. Das Unternehmen verlangt eine minimale monatliche Gebühr für die Nutzung der App. Fünf Euro fallen zwölf Mal jährlich für die Nutzung an. Einbehalten wird darüber hinaus eine erfolgsabhängige Prämie. 20 % der Stromkostenersparnis werden dabei von Rabot Charge einbehalten. Die Abrechnung erfolgt dabei völlig transparent. Der Referenzwert wird nämlich anhand des Grundversorgerpreises ermittelt. Aufgrund des Grundversorgerpreises ergeben sich übrigens auch keine besonders hohen Risiken für Nutzer. Dieser stellt nämlich die Obergrenze dar und bildet den Maximalpreis für die flexiblen Kunden.
In der App lassen sich die Bedingungen individuell festlegen, ohne dass es ein großes aktives Zutun braucht. Wer jeden Morgen einen vollen Akku im E-Auto haben möchte, gibt einfach die gewünschte Ladezeit mit einer Von- und Bis-Dauer an. Während dieses Zeitraumes ermittelt die App anhand von Algorithmen die günstigste Ladezeit und sorgt so für eine automatische Ersparnis. Die Kunden von Rabot Charge müssen also nicht mitten in der Nacht aufstehen, um von günstigen Strompreisen zu profitieren.
Start-up findet namhaften Anklang
Die finanzielle Absicherung konnte Geschäftsführer Jan Rabe längst sicherstellen. Beteiligt sind unter anderem eine vermögende Privatperson aus Hamburg, ein Münchner Frühphasen-Investor und ein Risikokapitalunternehmen aus der Schweiz. Bereits in der noch jungen Unternehmensgeschichte wird bereits langfristig geplant. Laut dem Gründer steht bereits eine zweite Finanzierungsrunde an, um Entwicklungen voranzutreiben und sich breit für die Zukunft aufstellen zu können. Dass sich die Kundengruppe von Wechselpilot und Rabot Charge überlappen könnte, sieht der Geschäftsführer gelassen. Denn Rabot Charge spreche gezielt Personen mit E-Autos, Wärmepumpen oder Solaranlagen an. Wechselpilot hingegen ist für alle deutschen Haushalte von Interesse. Seine Position als Geschäftsführer will Rabe nicht aufgeben. Zwar werden sich die beiden Partner Maximilian Both und Oliver Dannenberg künftig intensiver um Wechselpilot kümmern und Jan Rabe das Wachstum von Rabot Charge vorantreiben, die Stilllegung seines ersten großen Projektes kommt für den Unternehmer aber nicht in Frage.
Warum schwanken die Preise an der Strombörse so sehr?
Mit der wachsenden Anzahl an erneuerbaren Energiequellen lässt sich auch die Planbarkeit nicht mehr so genau durchführen wie mit fossilen Energieträgern. Wenn die Sonne über Deutschland mehrere Tage nicht scheint, gibt es oft weniger Energie als im Hochsommer. Auch an Tagen mit viel Wind kann entsprechend mehr Energie gewonnen werden. Rabot Charge nutzt daher auch Wettermodelle und -prognosen, um die Strompreise möglichst genau kalkulieren und von niedrigen Kosten profitieren zu können.