Größter Batteriespeicher Deutschlands ist am Netz

Bei der offiziellen Einweihung des Batteriespeichers (v.l.n.r.): Christian Marcks, GLS Bank, Walter Behrens, Kreispräsident, Georg Gallmetzer, Eco Stor, Marc Prätorius, Bürgermeister von Bollingstedt, Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein, Steffen Bandelow, SH Netz (Bildquelle: Eco Stor)

Der Speicher liegt geografisch günstig auf rund 1,2 ha im windstromstarken Norddeutschland und in unmittelbarer Nähe zu einem Umspannwerk. Die Anlage besteht aus 64 Containern mit Lithium-Ionen-Batterien sowie 32 Containern für Wechselrichter und Transformatoren. Der Speicher nutzt Produktionsüberschüsse aus Wind und Photovoltaik und speist den erneuerbaren Strom in den morgendlichen und abendlichen Nachfrage-Spitzen in das Stromnetz der SH-Netz zurück.

Der Speicher orientiert sich in Echtzeit an den Preisen der Day-Ahead- und Intraday-Märkte. In Zeiten günstiger Preise lädt der Batteriespeicher. Umgekehrt entlädt sich der Speicher in Zeiten hoher Strompreise, wenn wenig erneuerbarer Strom im Netz ist. Zudem errechnet Eco Stor mithilfe eines selbst entwickelten digitalen Netzzwillings Signale, wann es ungünstig ist, ein- oder auszuspeichern – und verhält sich somit auch netz- und systemdienlich.

Die Speicherbetreiber haben berechnet: Wäre der Batteriespeicher Bollingstedt bereits während der Dunkelflaute am frühen Abend des 12. Dezember 2024 am Netz gewesen, hätte sich der damals besonders hohe Preis am deutschen Strommarkt um 36 Euro pro MWh verbilligt. Abzüglich der Preise für das Laden in den vorangehenden Nachtstunden hätten der deutschen Wirtschaft allein in dieser einen Stunde Dunkelflaute rund 1 Mio. Euro an Stromkosten erspart werden können. Auch das EEG-Umlagekonto profitiert: Ein Speicher dieser Größe entlaste es jährlich um rund vier Millionen Euro, so die beiden Projektpartner.

SW&W-Redaktion

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