In Wertingen optimiert KI den Strombezug der Großwärmepumpe

In Mertingen wird das Wärmenetz jetzt auch von einer Großwärmepumpe versorgt. Diese wird direkt mit grünem Strom aus einem angrenzenden Photovoltaik-Park versorgt (Bildquelle: GP Joule)

Im November vergangenen Jahres ist die Großwärmepumpe in Mertingen in Betrieb gegangen. Sie versorgt seitdem das Wärmenetz der Gemeinde mit erneuerbarer Wärme. Das Besondere: Ein angrenzender Photovoltaik-Park liefert direkt den grünen Strom zum Betrieb der Anlage.

Wie viel Wärme wird gerade produziert und direkt ins Wärmenetz gespeist? Wie viel Wärme wird gespeichert? Welcher Bedarf muss in den kommenden Stunden und Tagen gedeckt werden? Die KI soll die Antworten finden und so den Energieverbrauch, das Speichern und Abgeben von Wärme optimieren. So wird nie zu viel, aber auch nie zu wenig Energie genutzt, gespeichert oder ins Nahwärmenetz eingespeist.

Die Technik, die dahintersteckt, besteht aus einem "Digital Twin", einem digitalen Zwilling, der das reale Wärmenetz nahezu identisch digital spiegelt, einem Machine Learning-Algorithmus, der aus den Daten lernt und damit die Prognoseergebnisse stetig verbessert, und einem "Optimierer", der alle zukünftig möglichen Szenarien berechnet und davon den wirtschaftlichsten und gleichzeitig nachhaltigsten auswählt.

Stromspeicherung immer wichtiger

"Mit dieser Technik leisten wir einen großen Beitrag zur Entlastung des Stromnetzes", sagt GP Joule-Mitgründer und CTO, Heinrich Gärtner. Mit zunehmendem Ausbau der erneuerbaren Energien werde es immer wichtiger, Energie zu speichern. In Mertingen passiert das in Form von Wärme. "Das ist eine effektive Methode, um kostengünstig große Energiemengen für eine spätere Nutzung einzuspeichern", betont Gärtner. Zwei große Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von jeweils 84000 l Wasser übernehmen diese Aufgabe. 

SW&W-Redaktion

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