Neue Großbatterie in Meitingen bei Augsburg

700 Lithium-Ionen-Akkuelemente sind auf zwei Container verteilt (Bildquelle: LEW)

In einem Energiesystem mit viel schwankender Stromerzeugung wächst die Bedeutung von Batteriespeichern. Die neue Speicheranlage von Lechwerke und Bayernwerk Natur steht auf einem Gelände der Lechwerke in Meitingen. Sie kann Strom mit einer Leistung von bis zu 7 MW ein- und ausspeichern. Das entspricht in etwa der Leistung, die zum Beispiel das in der Nähe gelegene Wasserkraftwerk der Lechwerke in Langweid bereitstellen kann.

Als sogenannter Marktspeicher finanziert sich die Anlage über Vermarktungserlöse – seine Kapazität wird vom Handelsteam der Lechwerke an unterschiedlichen Handelsplätzen für Strom vermarktet. Zum einen wird der Speicher am Intradayhandel vermarktet – hier werden untertägig Preissignale genutzt. Es wird also Strom gespeichert, wenn aufgrund hoher Erzeugung viel Strom verfügbar ist, und Energie ausgespeichert, wenn die Nachfrage groß ist.

Zum anderen kann die Batterie am Markt für Regelenergie teilnehmen, der zur Stabilisierung der Netze dient. Die Bayernwerk Natur hat in dem Projekt die technische Federführung übernommen, das Handels-Team der Lechwerke kümmert sich um die Vermarktung. Beide Unternehmen betreiben den Speicher gemeinsam und tragen die Investitionen je zur Hälfte.

Reservenetzanschluss steht zur Verfügung

SGL Carbon stellt einen für den Standort Meitingen vorhandenen Reservenetzanschluss zur Verfügung. Diesen Netzanschluss hält das Unternehmen als zusätzliche Anbindung an das Stromnetz vor. Bei Bedarf kann er auch künftig jederzeit weiter genutzt werden. Für das Batteriespeicherprojekt ein wichtiger Standortvorteil, da kein zusätzlicher Netzanschlusspunkt errichtet werden muss.
Der Batteriespeicher in Meitingen besteht aus 700 Lithium-Ionen-Akkuelementen, die auf zwei weiße Container, in der Größe vergleichbar mit Schiffscontainern, verteilt sind. Die Akkus stellen eine gesamte Speicherkapazität von 7442 kWh bereit. Der Netzanschluss verfügt über eine maximale Anschlussleistung von bis zu 7,56 MW, die die Anlage zur Ein- und Ausspeicherung von Strom voll ausschöpfen kann. Ein spezielles Lademanagement schont die Akkus vor zu schneller Alterung. Die Betreiber planen mit einer Nutzungsdauer von 15 Jahren.

SW&W-Redaktion

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